Spantenstich zum Anbau an Schönwalder Kita

Auf die Melodie von Rolf Zuckowskis „Weihnachtsbäckerei“ singen die Kita-Kinder ihr Lied „In der Kita Sonnenschein“. Ihre Gesangskünste führen sie Vertretern der Gemeinde, Architekten und Bauarbeitern vor, die gekommen sind, um den Spatenstich zum Anbau der Tagesstätte zu feiern. „Noch haben wir hier eine genehmigte Überbelegung“, sagt Evelyn Wolgast von der Gemeinde. Das Gebäude ist eigentlich für 163 Kinder ausgelegt. Zurzeit gehen 173 Kinder in die Einrichtung: „Bald sind es 190“, sagt Wolgast. Denn eine weitere Überbelegung auf Zeit sei genehmigt. Anbau dringend benötigt: Es sei dringen nötig gewesen, einen Anbau zu planen und nun zu bauen, um den steigenden Kitaplatzbedarf zu decken, so Wolgast weiter. Den feierlichen Spatenstich zum Anbau auf dem angrenzenden Grundstück machen Architekt Hans Josef Lankes, Bürgermeister Bodo Oehme und Hans-Joachim Mund, der Ortsvorsteher von Schönwalde-Siedlung. „Als die Tagesstätte vor 19 Jahren gebaut wurde, hatte man mir noch gesagt, sie sei viel zu groß angelegt“, erzählt Bürgermeister Bodo Oehme. Doch die Gemeinde hatte höhere Zuzüge als vorerst kalkuliert. Und so war das Kita-Gebäude bald ausgelastet und seit dem Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz auch überbelegt. Rückzugsmöglichkeiten für Kleinkinder: Kinder im Alter von einem Jahr bis zur Einschulung teilen sich momentan die Räumlichkeiten im Doppelstöckigen Gebäude. „Sehr junge Kinder haben ein höheres Rückzugsbedürfnis als größere“, sagt die kommissarische Leiterin der Einrichtung, Angela Grell. Der Anbau würde diese Möglichkeiten dann bieten können. Ökologische Bauweise: 80 Kinder im Alter von 0 bis drei Jahren werden dann ihre Gruppen in dem 11 Metern breiten und 80 Metern langem Gebäudekomplex haben. Die Bauweise ist dabei einzigartig und ökologisch, wie der Architekt Hans Josef Lankes sagt: „Durch einen 42 Zentimeter dicken Tonstein mit schmalen Luftkammern konnten wir komplett auf Dämmmaterial verzichten.“ Dieser Tonstein würde anschließend mit Lehm verputzt werden. Laut Lankes bräuchten so die Eltern keine Sorge vor Schadstoffen zu haben. „Die Fensterrahmen sind außerdem aus Holz“, sagt Lankes weiter. Da alles ebenerdig ist, müssen die Jüngsten auch keine Hindernisse überwinden, um ins oder aus dem Kitagebäude zu gelangen. Fördergelder über zwei Millionen Euro: Die Baugenehmigung für den Anbau ging am 18. März 2018 ein. Voraussichtlich Mitte 2021 soll dann alles fertig sein. Die Baukosten für den hochwertigen Anbau könnten nach Schätzungen bis zu 2,8 Millionen betragen. Fördergelder in Höhe von zwei Millionen sollen im Dezember bei der Gemeinde ankommen, wie der stellvertretende Bürgermeister, Kurt Hartley sagt. Hartley hatte sich persönlich um die Förderanträge gekümmert. Kita-Leiterin Angela Grell, freut sich schon auf das neue Atrium, das es geben wird: Es entsteht um eine alte Eiche herum, die fester Bestandteil des Gebäudeentwurfs ist. „Eine neue Küche schließt ans Atrium an. Dann haben wir bei Kinderfesten einen Platz für die Speisen und gleich davor eine Außenfläche zum feiern“, sagt Grell. Die Fenster aller Räume sind bodentief und gleichzeitig Türen nach draußen. Dachvorsprung und Bäume spenden Schatten: Das Dach des Gebäudekomplex hat die volle Länge von 80 Metern. Doch darunter befinden sich zwei Kitagebäude von je 32 Metern Länge, die durch Atrium und Küche von einander getrennt sind. Laut Bauvorschrift hätten alle Außenfenster mit Rollläden versehen werden müssen. „Das hätte 50.000 Euro extra gekostet“, sagt Architekt Lankes. Das Planungsbüro Lankes/Köngeter entschied darum, mit einer Simulation der Lichtverhältnisse zu beweisen, dass der weite Überbau des Dachs als Sonnenschutz ausreicht. „Das hat geklappt“, sagt Lankes. Große Bäume auf dem Grundstück spendeten im Sommer zusätzlich Schatten. Von Vivien Tharun

Schönwalde-Glien - Spatenstich zum Kita-Sonnenschein-Anbau