Was die Afrikanische Schweinepest angeht, so sei der Landkreis vorbereitet, sagte Landrat Roger Lewandowski bei einer Sitzung des Kreistages.

Was die Afrikanische Schweinepest angeht, so sei der Landkreis vorbereitet, sagte Landrat Roger Lewandowski bei einer Sitzung des Kreistages. Lewandowski erinnerte an den Beschluss des Kreisausschusses eine Bergeprämie zu bezahlen. Für jedes tot geborgene Stück Schwarzwild gibt es dann eine Bergeteam-Prämie. Und zwar 100 Euro pro Tier oder 50 Euro pro Person im Bergeteam mit zwei Personen. Geborgen und entsorgt: Und das ist der Hintergrund: Im Falle des Ausbruchs der ASP ist entsprechend Schweinepest-Verordnung die Absuche der Kernzone und später des gesamten gefährdeten Gebiets nach verendetem Schwarzwild zu organisieren. Die verendeten Stücke werden geborgen und entsorgt. In der Natur können die Tiere nicht verbleiben. Das Virus kann sich unter Umständen über Monate oder sogar mehr als ein Jahr im Tierkörper und Boden halten und weitere lebende Tiere anstecken. Die Gefahr der Seuchenverbreitung wäre sehr groß. Bei der Kreisverwaltung rechnet man derzeit mit etwa 500 Tieren, die pro Jahr zu bergen sind. Dabei habe man Daten zugrundegelegt, die bisher erhoben wurden, hieß es im Kreisausschuss. Dafür müsste der Kreis rund 50 000 Euro im Jahr vorhalten. Im Kreisausschuss wurde deutlich, dass es sich um eine Überschlagsschätzung handele. Je nach Ausbruchsgeschehen können die Zahlen variieren. Tote Vögel werden untersucht: Um einen Ausbruch der Geflügelpest zu verhindern, werden tote Vögel regelmäßig untersucht. Landrat Lewandowski erinnerte an die toten Kormorane, die vor einigen Wochen in Rathenow aus der Havel gefischt wurden. Mehrfach bereits hat es Geflügelpestfälle in Nachbarregionen gegeben. „Wir haben das sorgsam im Blick“, sagte der Landrat. Zum Schutz vor der Geflügelpest hat der Landkreis Havelland eine Allgemeinverfügung für die Haltung von Geflügelbeständen erlassen. Im Havelland betrifft dies das Territorium um die Niederung der unteren Havel/Gülper See, welches als Ramsar-Gebiet (Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung). Das Gebiet umfasst hauptsächlich die Gemeinde Havelaue mit den Ortsteilen Gülpe, Parey, Strodehne und den Gemeindeteil Prietzen, den Ortsteil Hohennauen der Gemeinde Seeblick, den Ortsteil Grütz und den Wohnplatz Albertsheim der Stadt Rathenow, die Stadt Rhinow mit dem Ortsteil Kietz und Buchhorst. Außerdem betroffen sind die Stadt Ketzin/Havel mit den Gemarkungen Ketzin, Zachow, Falkenrehde, Tremmen und Etzin sowie die Gemarkung Markee der Stadt Nauen. Hierbei handelt es sich jeweils um Risikogebiete mit hoher Wildvogelpopulation, die eine hohe Hausgeflügeldichte aufweisen. In diesen Gebieten darf Geflügel nur noch in Ställen oder besonders gesicherten Vorrichtungen gehalten werden. Von Joachim Wilisch