Diakonie in Elstal: Ingo Musehold ist der einfühlsame Pfleger

In dem lichtdurchfluteten und freundlich gestalteten Immanuel-Seniorenzentrum in Elstal, das 2019 eingeweiht wurde, leben viele Menschen, die bei alltäglichen Aufgaben auf die eine oder andere Art der Unterstützung angewiesen sind. In dem Seniorenzentrum erhalten sie eine individuelle Rundumversorgung und können sich dadurch ohne Einschränkungen auf die verbleibenden schönen Seiten des Lebens konzentrieren. Auch Ingo Musehold verbringt in der Elstaler Diakonie viel Zeit. Er ist examinierter Altenpfleger und betreut seit mittlerweile zwei Jahren viele Bewohner in seinem zuständigen Bereich. Drei verschiedene Wohnbereiche: Insgesamt verfügt das Immanuel-Seniorenzentrum Elstal über drei verschiedene Wohnbereiche, die infolge der gegenwärtigen Pandemie strikt voneinander getrennt werden. „In dem Wohnbereich, für den ich zuständig bin, arbeiten derzeit vier Fachkräfte und neun Pflegehelfer“, berichtet Ingo Musehold. Seit mehr als acht Jahren betreut der einfühlsame Rathenower schon Menschen und weiß, worauf es dabei ankommt: „Den Bewohnern reicht es schon, wenn man sich für sie Zeit nimmt, ihnen zuhört und nette Gespräche mit ihnen führt.“ Dank der guten personellen Besetzung sei es kein Problem, Zeit für die Bewohner aufzubringen, erzählt der 59-Jährige. Jeden Tag zu tun mit Leben und Tod: Doch Ingo Musehold führt als Pflegehelfer nicht nur nette Gespräche mit den Bewohnern oder hört ihnen aufmerksam zu. Er unterstützt die zahlreichen Menschen im Seniorenzentrum auch bei der Grundpflege, hilft ihnen beim Waschen, Duschen und Anziehen. Diese Arbeiten sind körperlich sehr anstrengend und hinterlassen bei den Pflegern Spuren, die sich oft nach Schichtende bemerkbar machen. „Ich merke es schon im Rücken oder an den Armen am Abend, aber mittlerweile hat sich recht viel in der Pflege getan. Hilfsmittel, wie der `Stehauflifter’ entlasten uns schon sehr“, erzählt Ingo Musehold. Die Pflege sei kein einfacher Beruf, man habe ständig mit dem Leben und dem Tod zu tun. Kein Tag sei wie der andere. Man müsse sich immer wieder auf neue Situationen einstellen, sagt der erfahrene Pfleger, der die Bewohner „schnell in sein Herz schließt.“ Nähert sich einer der Bewohner dem Lebensende, ist das auch für Ingo Musehold nicht leicht. „Ich denke dann immer, dass könnte auch ein Angehöriger von mir sein. Erst letzte Nacht habe ich bei einem Bewohner die Hand bis zum Schluss gehalten“, erzählt der empathische Pfleger. Ingo Musehold weiß aber auch, dass man in dem Berufsbild des Altenpflegers mit dem Tod umgehen können und diesen verarbeiten muss. „Ich rede gern mit meinen Kollegen oder schaue Filme und Serien, dass hilft und bringt einen auf andere Gedanken.“ Der 59-Jährige kann sich dennoch aus der Pflege gar nicht mehr wegdenken. „Der Beruf macht mir einfach Spaß, besonders die Arbeit am Menschen hat es mir angetan. Ich bin der Generation, die jetzt hier im Hause in Elstal lebt, so dankbar. Sie hat unseren heutigen Staat aufgebaut, sie hat einfach so viel geleistet. Mit meiner Unterstützung als Pfleger kann ich mich nun bei ihnen bedanken. Das ist doch toll.“ Glücklich in dem Beruf: In der Elstaler Diakonie betreut Ingo Musehold immer mehr Menschen, die an einer Demenzerkrankung leiden. Das erfordert besonders viel Fingerspitzengefühl und Geschick. „Ich besuche regelmäßig Seminare und Weiterbildungen, damit ich ihnen bestmöglich helfen kann“, sagt der Altenpfleger. Seine Bewohner fühlen sich bei ihm wohl und genießen seine einfühlsame Art. Der Pfleger hat auch den ein oder anderen lustigen Spruch auf Lager und sorgt damit für ausgelassene Stimmung in dem Pflegezentrum. Von der Gesellschaft wünscht sich Ingo Musehold mehr Anerkennung für seinen Beruf. „Es kann nicht sein, dass man erst durch das Coronavirus sieht, was wir wirklich jeden Tag leisten.“ So erklärt sich der Rathenower auch die gegenwärtigen Nachwuchsprobleme in seiner Branche: „Wir haben viel um die Ohren, bekommen immer mehr Aufgaben, aber es wird immer weiter gespart.“ In der Elstaler Diakonie ist Ingo Musehold aber glücklich, er genießt die gute Stimmung unter den Bewohnern sowie die angenehme Arbeitsatmosphäre sehr. Von Viktoria Kratz