Neujahrsempfang 2020: Wustermark steht ein rappelvolles Jahr bevor

Das größte Kompliment machte den Wustermarkern am Freitagabend Johannes Funke: „Es gibt in Brandenburg kaum eine andere Gemeinde, in der so viel passiert“, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete. Etwa 150 Bürger waren in die Aula der Grundschule Wustermark gekommen, um beim Neujahrsempfang einen gemütlichen und unterhaltsamen Abend zu verleben. Den bekamen sie auch. Musikalisch sorgte dafür die Gruppe „Fellows“, eine sechsköpfige ortsansässige Band aus Hobbymusikern im Alter um die 60 (nur die Schlagzeugerin ist jünger). Bürgermeister Holger Schreiber (parteilos) sprach bezogen auf die Band liebvoll von einem „regionalen Produkt“. 150 Ehrenamtliche im Saal: Zuvor aber blickte er zurück auf ein kommunalpolitisch rappelvolles Jahr 2019. Nicht ohne zunächst den geladenen etwa 150 Ehrenamtlichen aus den fünf Ortsteilen der Gemeinde zu danken. „Allen voran stehen dabei die Feuerwehrleute. Sie haben den wichtigsten und schwierigsten ehrenamtlichen Job“, so Schreiber. Dorfgemeinschaftshaus gemeinsam gebaut: Seit 1991 ist Uwe Menzel ehrenamtlich in Hoppenrade aktiv. Der jetzt 61-Jährige war zunächst Wehrführer der örtlichen Feuerwehr, dann Bürgermeister und lange Zeit bis Mai 2019 Ortsvorsteher. „Dass wir von 2002 bis 2005 das Dorfgemeinschaftshauses Hoppenrade mit so vielen Helfern gebaut haben, darauf bin ich besonders stolz“, sagte Menzel. Erfolg der BI „Nicht ohne Wustermark“: Als Mitbegründerin der Bürgerinitiative „Nicht ohne Wustermark“ freute sich Maria Zunke über den riesigen Erfolg, daran mitgewirkt zu haben, dass Wustermark als Haltepunkt der Regionalbahn erhalten wird. „Wir waren damals drei Mütter in der Kita, die das Abhängen Wustermarks von der RB 21 nicht hinnehmen wollten. Was ist daraus geworden?“ Das Engagement der 300 Mitglieder der BI, vor allem der etwa 20 aktiven, hätten gezeigt, dass es sich zu kämpfen lohnt, sagte die 35-Jährige, die inzwischen im Wustermarker Ortsbeirat mitwirkt. 30 Jahre für den Nachwuchsfußball: Schon 30 Jahre kümmert sich André Langhammer mit einem kleinen Team um die Kinder und Jugendlichen beim ESV Lok Elstal. Selbst hat er im Verein Fußball gespielt, sein Sohn setzte diese Tradition fort. „Als Betreuer investiere ich im Schnitt 20 bis 25 Stunden pro Woche in den Verein. Und das mache ich immer noch gern“, so der 59-Jährige. Weihnachtsmann auf dem Pferd: In Priort ist Frank Zander bekannt. Nicht nur weil er so heißt, wie ein bekannter Sänger. Der 59-Jährige leitet den örtlichen Hundeverein, ist stellvertretender Chef im Priorter Reitverein, und er ist der Weihnachtsmann. „Seit fünf Jahren komme ich Weihnachten auf dem Pferd zur Kirche geritten und übergebe etwa 100 Kindern ihre Geschenke, die vorher die Eltern bei mir abgegeben haben“, erzählte er. Das Problem sei, dass sein mitreitender Engel und er beziehungsweise ihre Pferde, die die Geschenke tragen müssen, langsam an die Kapazitätsgrenze stoßen. Als Wahlhelferin fast immer dabei: Stellvertretend für die vielen ehrenamtlichen Wahlhelfer in Buchow-Karpzow steht Michaela Kelle. „Ich war nicht bei allen Wahlen in den letzten Jahren dabei, aber bei fast allen“, sagte die 57-Jährige. „Nebenbei“ kümmert sie sich um den Yoga-Kurs des Kirchbaufördervereins Buchow-Karpzow, dem sie seit zehn Jahren angehört. Mitfahrbank in Priort als Beispiel: Die Kette der positiven Ereignisse für Wustermark im vergangenen Jahr schien kein Ende zu nehmen. Holger Schreiber erinnerte unter anderem an den Start der Buslinie 642 von Ketzin nach Wustermark, die Eröffnung des Erweiterungsbaus der Grundschule, den Umbau der Kita „Spatzennest“. „Ein kleines aber bedeutsames Infrastrukturprojekt konnte in Priort realisiert werden – die Mitfahrbank.“ Der Verein Memoria habe damit ein Zeichen gesetzt, dass auch in den anderen Wustermarker Ortsteilen solche Mitfahrgelegenheit funktionieren könnten. Es soll demnächst in Priort eine zweite Bank aufgestellt werden, von wo aus Leute kostenfrei in Richtung Potsdam mitgenommen werden können. Millionenprojekt Dreifeldsporthalle: Die Bedeutung der sich seit September 2019 im Bau befindlichen Dreifeldsporthalle an der Maulbeerallee in Elstal für die Gemeinde Wustermark könne gar nicht genug hervorgehoben werden. Abgesehen von der eintretenden enormen Verbesserung des Sportunterrichtes für die Schüler der Oberschule Elstal ist es der erste Teil des geplanten Schulcampus. „Am Ende werden wir hoffentlich unseren Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, an einem Ort von der ersten bis zur 10. Klasse zu lernen“, so Schreiber. Seit zehn Jahren Bürgermeister: Nach vorn geblickt stehe Wustermark in diesem Jahr einiges bevor: Baubeginn für das Seniorenpflegezentrum Wustermark, Abschluss der Arbeiten an der Dreifeldsporthalle in Elstal und an der Rostocker Straße im GVZ, Einzug der ersten Mieter im Olympischen Dorf Elstal und Beginn der Erschließungsarbeiten am Bahn-Technologie-Campus in Elstal. Die Feuerwehr freut sich auf eine neue Drehleiter für mehr als 650 000 Euro, erste Teile des Verkehrskonzeptes für Elstal sollen umgesetzt werden und Verbesserungen bringen. „Unsere ganze Kraft wird die Verwaltung auf die Planung der neuen Grundschule in Elstal und den Bau eines neuen Gebäudes an der Kita Sonnenschein legen“, so Schreiber. Und dann stehe ein persönliches Jubiläum an: „Im Februar bin ich seit zehn Jahren Bürgermeister.“ Von Jens Wegener

Wustermark - Neujahrsempfang 2020: Gemeinde steht ein rappelvolles Jahr bevor