Olympisches Dorf Elstal: Ein Jugendklub wird favorisiert

Im Olympischen Dorf in Elstal soll ein reiner Jugendklub entstehen. Dafür sprachen sich die Mitglieder des Wustermarker Sozialausschusses am Montagabend mit großer Mehrheit aus. Sie folgten damit dem Votum des Elstaler Ortsbeirates. Der Vorschlag der Gemeindeverwaltung, der in Zusammenarbeit mit dem Investor Terraplan entwickelt worden war, ging von einem Ortsteiltreff für alle Generationen ausgegangen. Das letzte Wort haben die Gemeindevertreter am 25. August. Doppelnutzung ist problematisch: Überzeugend waren die Argumente, die Sandra Schröpfer, Fraktionschefin der Linken, gegen eine Doppelnutzung der künftigen Räume im „Haus Montreal“ im Olympischen Dorf vorbrachte. „Es ist kaum vorstellbar, dass die Einrichtung und die Aufteilung der Räume für so unterschiedliche Altersgruppen passen könnte. Die Betreuer des Jugendklubs müssten ja jedes Mal nach Verlassen des Klubs viele Dinge wieder wegräumen, wenn die Senioren dort dann Kartenspielen möchten. Die jungen Leute legen andere Schwerpunkte bezüglich der Möbel.“ Ein reiner Jugendklub schließe dennoch nicht aus, dass punktuell andere Gruppen die Räume mal nutzen können, so Schröpfer. Raummiete ist zu hoch: Bereits im Elstaler Ortsbeirat hatte die Ankündigung des Investors für Kritik gesorgt, für die knapp 200 Quadratmeter eine Miete von 1000 Euro (5 Euro pro Quadratmeter) zu verlangen. Aber der Vorschlag, dass die Gemeinde nur die Betriebskosten tragen sollte, wies Wustermarks Vize-Bürgermeister Uwe Schollän zurück: „Eine Nullvariante werden wir nicht bekommen, denn der Investor hat durch den Treff Mehrkosten. So muss der Fahrstuhl mit ins Souterrain verlängert werden, weil der Treff ja einen barrierefreien Zugang haben soll und der Schallschutz verstärkt werden muss.“ Über die Kosten für den Elstaler Jugendklub ärgerte sich Wustermarks Ortsvorsteher Roland Mende (WWG). Aus seiner Sicht wird „zu viel Geld rausgeschmissen für die wenigen Jugendlichen, die in die Klubs in Wustermark und Elstal kommen.“ Er plädierte für einen zentralen Jugendklub in der Gemeinde, der für Kinder und Jugendliche aus allen Ortsteilen attraktiv sein müsse. Jugendliche mit einbinden: Dagegen hielt Uwe Schollän: „Man darf Jugendarbeit nicht an der Quantität der Teilnehmer messen. Es kommt darauf an, ein Konzept zu haben, das den jungen Leuten gefällt.“ Solch ein Klub sei eine Anlaufstelle für Mädchen und Jungen, die vielleicht zuhause keine ausreichende Freizeitbeschäftigung haben. Und Steven Werner (SPD) ergänzte: „Wichtig ist, die Jugendlichen an dem Konzept mitarbeiten zu lassen, ihre Ideen und Wünsche zu berücksichtigen.“ Träger der Jugendarbeit in der Gemeinde Wustermark ist der Humanistische Freidenkerbund Havelland. Von Jens Wegener