Regionalpark in der Havelregion: Ketzin und Wustermark wollen dabei sein

Ein neuer Regionalpark soll ins Leben gerufen werden. Der Arbeitstitel existiert bereits: „Mittlere Havel – Havelseen“. Die Initiative dazu hat der Verein für Landschaftspflege Potsdamer Kulturlandschaft gestartet, und die beiden havelländischen Kommunen Wustermark und Ketzin/Havel könnten dort mitwirken. Wustermark hat schon zugestimmt, in Ketzin/Havel haben die Mitglieder des Ausschusses für Bauen, Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr eine Empfehlung ausgesprochen. Die Stadtverordneten positionieren sich dazu Anfang Februar. „Wir versprechen uns von so einem Gebilde schon einiges, denn Ketzin liegt ja mitten drin und kann natürlich nicht nur von einer engen Zusammenarbeit mit den anderen Kommunen profitieren, sondern hofft auch auf Fördermittel“, sagt Bürgermeister Bernd Lück (FDP). Ein mögliches Projekt sei der seit Jahren gewünschte Radweg von Paretz nach Uetz und damit die Verbindung zur Landeshauptstadt, so Lück. Naturnahe Kulturlandschaft soll erhalten werden: Aber soweit ist es noch nicht. „Jetzt geht es erstmal darum, alle in Frage kommenden Kommunen zu begeistern“, sagt Jan Bornholdt vom Verein Landschaftspflege. Im Wesentlichen gehe es bei den Regionalpark darum, die in den letzten Jahren immer mehr zurückgedrängte naturnahe Kulturlandschaft in der Havelregion zu erhalten und Empfehlungen für den künftigen Umgang mit den kulturellen, natürlichen und Freiraumelementen der Landschaft zu geben. Ganz wichtig aus Sicht des Vereins Landschaftspflege: Die Bewohner und Besucher der Region müssen in die Entwicklung einbezogen werden. „Ziel ist die Entwicklung eines Leitbildes mit möglichst konkreten Vorgaben als auch die Erarbeitung umsetzbarer Leuchtturmprojekte in der Region samt dazugehörigem Fahrplan“, so Bornholdt. Grundlage bei der Bildung des Regionalpark seien die vier Säulen Naturschutz und Landschaftspflege, Erholung und nachhaltiger Tourismus, Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Regionalentwicklung. Von Spandau bis Kloster Lehnin: Das geplante Regionalparkgebiet erstreckt sich (meistens nur in Teilen) auf Flächen der Kommunen: Berlin (Zehlendorf-Steglitz/Wannsee Spandau/Gatow und Kladow), Potsdam mit Ortsteilen, Werder (Havel), Ketzin/Havel, Gemeinde Wustermark (vorrangig Priort und Elstal), Gemeinde Schwielowsee, Gemeinde Groß Kreutz, Gemeinde Michendorf, Gemeinde Kloster Lehnin. Der Regionalpark-Ansatz werde von der Gemeinsamen Landesplanung Berlin-Brandenburg und dem Dachverband der Regionalparks Berlin-Brandenburg unterstützt. Es ist vorgesehen, für den Regionalpark eine Geschäftsstelle in der Region einzurichten, sagt Jan Bornholdt. Die Finanzierung ist aber noch zu klären. Er rechne damit, dass es im nächsten Jahr richtig losgehen wird. Von Jens Wegener