Wustermark: Manfred Rettke aus SPD ausgetreten

Der Wustermarker Gemeindevertreter Manfred Rettke ist aus der SPD ausgetreten. Er wird künftig als parteiloses Mitglied in der CDU-Fraktion mitwirken. Das gab er am Freitag bekannt. Manfred Rettke, Gemeindevertreter seit 26 Jahren, Wustermarker Bürgermeister von 1996 bis 2003 und anschließend Ortsvorsteher in Wustermark, hat nach 22 Jahren die sozialdemokratische Partei verlassen. Als Auslöser für diesen Schritt führt der 78-Jährige sowohl bundespolitische als auch kommunale Gründe an: „Der Demokratische Sozialismus, wie ihn die neue SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken vollmundig anpreist, kann nach den Erfahrungen eines ehemaligen DDR-Bürgers nicht das erstrebenswerte Gesellschaftsmodell sein. Diesen Linksruck der SPD mache ich nicht mehr mit“, so Rettke. Unzufrieden mit dem Ortsverein: Aber auch die Unzufriedenheit mit den Zuständen im Wustermarker SPD-Ortsverein sei für ihn nicht hinnehmbar: „Zur Kommunalwahl 2019 habe ich für die SPD noch die zweitmeisten Stimmen geholt. Danach musste ich leider erfahren, dass bei uns im Ortsverein ein Stück weit die kollegiale und partnerschaftliche Zusammenarbeit verloren gegangen ist. Ich habe mich, gerade auch nach längerer Krankheit am Ende einfach nicht mehr genug beteiligt gefühlt.“ Seine künftige politische Heimat in der Gemeindevertretung sieht Rettke als Mitglied in der CDU-Fraktion. Dort finde er ein besseres Arbeitsklima und außerdem sei die CDU vor Ort mittlerweile auch deutlich mehr auf kommunalpolitische Themen und konstruktive Sacharbeit fokussiert als seine ehemalige Partei, sagt er. Wert legt Rettke auf die Feststellung, dass er der CDU-Fraktion als parteiloses Mitglied angehören wird: „Ein Parteieintritt ist nicht geplant und war keine Bedingung für diesen Schritt.“ CDU stimmt für Aufnahme in die Fraktion: Manfred Rettke ist derzeit Mitglied des Wustermarker Hauptausschusses und des Ortsbeirates. „Ich gehe zunächst davon aus, dass das so bleibt. Es sei denn, eine andere Fraktion stellt einen Antrag zur Neuberechnung der Sitze“, so der 78-Jährige. Die Wustermarker CDU-Fraktion hat nach Angaben ihres Vorsitzenden Oliver Kreuels der Mitarbeit ihres neuen Fraktionsmitgliedes bereits zugestimmt und verfügt somit in Zukunft in der Gemeindevertretung über vier Sitze, während die SPD nunmehr mit nur noch zwei Sitzen die kleinste Fraktion bildet. Bereits vor der Kommunalwahl im vergangenen Jahr hatte die parteilose Wustermarkerin Silke Meyer die SPD-Fraktion verlassen und anschließend für die CDU-Liste kandidiert. Jetzt ist sie Mitglied des Wustermarker Ortsbeirates. Von Jens Wegener

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