Landrat Roger Lewandowski drängt erneut darauf, dass der Ausbau der Lehrter Bahnstrecke und der damit verbundene engere Takt der Züge von Rathenow nach Berlin schneller umgesetzt wird als bisher geplant.
Der Kreis habe viel Geld in die Verbesserung und den Ausbau des öffentlichen Busverkehrs investiert. Daher dürfe man von der Bahn nun ebenfalls ähnliche Anstrengungen erwarten. Lewandowski: „So erfreulich die Ankündigung von Landesseite auch war, dass der RE 4 zwischen Rathenow und Berlin in Zukunft im 30-Minuten-Takt unterwegs sein soll, so ernüchternd war die anschließende Auskunft der Deutschen Bahn, dass dies wohl erst frühestens im Jahr 2034 möglich sein wird.“
Das seien nochmals 15 Jahre. „Das ist für mich keine zügige oder kurzfristige Lösung, den Schienenpersonennahverkehr im Havelland ebenso mitwachsen zu lassen, wie der Busverkehr anwächst.
Ähnlich verhalte es sich mit der Relation zwischen Nauen und Berlin-Spandau. „Auch hier müssen Entscheidungen bezüglich des Streckenausbaus und des Umbaus des Bahnhofes Spandau getroffen werden“, so Lewandowski weiter. Sonst werde es nicht möglich sein, mit der Entwicklung Schritt zu halten.
Der Landrat weiter: „Wenn das politische Ziel sein soll, die Menschen aus dem Auto zu holen und zum Umstieg auf den Schienenverkehr zu bewegen, dann muss die Alternative auch attraktiv gestaltet werden.“
Die Situation sei aktuell in Teilen unzumutbar und verscheuche viele Pendler aus den Zügen in das Auto. Die Züge, so der Landrat, seinen einfach zu voll. Ähnliches hatte Lewandowski schon vor einiger Zeit beklagt. Der Landkreis werde, wie schon in den vergangenen Monaten, jede Gelegenheit nutzen, um bei den Verantwortlichen im Land und Bund für die schnelle Verbesserung der Bahnanbindungen einzutreten.
Erst kürzlich, als der Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages im Havelland zu Gast waren, an der Spitze der Grünen-Politiker Cem Özdemir, hatte Lewandowski auf das Problem hingewiesen.
Von MAZ