Strahlendes Lächeln und kühler Kopf: Dana Thyen behält im Rathaus Birkenwerder den Überblick

Wer zu Bürgermeister Stephan Zimniok möchte, muss erst einmal an ihr vorbei: Dana Thyen arbeitet seit Juli 2016 im Rathaus Birkenwerder. Die Hälfte ihrer Stelle umfasst Aufgaben im Bürgermeisterbüro, die andere Hälfte Ortsmarketing und Öffentlichkeitsarbeit. Als der Job vor viereinhalb Jahren ausgeschrieben wurde, wagte Dana Thyen eine große berufliche Veränderung. Die gelernte Luftverkehrskauffrau war zu dieser Zeit bereits seit 17 Jahren im Management von Airberlin beschäftigt, kalkulierte Preise für Reisen in die Karibik und erlebte, wie sich ihr Arbeitsumfeld immer mehr veränderte. Dass das Unternehmen pleite gehen würde, war zum Zeitpunkt der Bewerbung aber noch nicht absehbar. 17 Jahre lang im Management bei Airberlin: „Zu Beginn startete die Airline mit acht Maschinen, später waren es dann 60 bis 70 Flugzeuge“, erinnert sie sich. „Fast die gesamte Kommunikation lief auf Englisch - Besprechungen, E-Mails, Telefonate. Da fallen dann so kleine witzige Bemerkungen, die man mal auf der Arbeit macht, weg.“ Dennoch erinnert sich die 49-Jährige gerne an diese spannende Zeit. „Wir waren ein tolles Team, noch heute bin ich mit vielen ehemaligen Kolleginnen von damals befreundet.“ Neuer Job als Assistentin des Bürgermeisters: Als Dana Thyen die Stellenausschreibung aus dem Rathaus ihres Wohnortes las, zögerte sie nicht lange. Zweimal wurde sie zum Gespräch eingeladen und konnte letztlich von den vielen Bewerbern am meisten überzeugen. „Als Herr Zimniok- da waren wir ja noch per Sie – mich dann anrief, um mir zum neuen Job zu gratulieren, war ich überglücklich, hab mich riesig gefreut“, erzählt die Birkenwerderanerin. „Er ist nicht nur mein Chef, sondern auch mein allerengster Kollege, da wir uns in sehr vielen Angelegenheiten absprechen müssen.“ Dana Thyen ist nicht die Pressesprecherin der Gemeinde Birkenwerder, diese Funktion übernimmt der Bürgermeister selbst. „Wir haben uns mal so geeinigt, dass die Bezeichnung Assistentin des Bürgermeisters am besten auf meine Position zutrifft. Das Wort Sekretärin finden wir eher ein wenig altmodisch“, erzählt sie. Wann auch immer jemand den Bürgermeister sprechen will, laufen die Anfragen in der Regel über den Schreibtisch von Dana Thyen. Sie ist ein echtes Organisationstalent und verwaltet seinen Terminkalender. „Er hat ja auch häufig Termine außer Haus und ist dann gar nicht spontan im Rathaus anzutreffen. Da fange ich dann erstmal viel ab und bespreche mich dann später mit ihm.“ Dana Thyen hat auch die Darstellung der Gemeinde in der Öffentlichkeit im Blick, lädt Pressevertreter zu Terminen ein oder arbeitet Material zu. Auch die „Nordbahnnachrichten“, in der jeden Monat Neuigkeiten aus Birkenwerder und Hohen Neuendorf kostenfrei veröffentlicht werden, laufen über ihren Tisch. Sie koordiniert die Einsätze der freien Journalisten, plant Themen und veröffentlicht die Beiträge auch auf der Homepage der Gemeinde. Zahlreiche Veranstaltungen jedes Jahr: Hinzu kommt die Organisation zahlreicher Veranstaltungen. Dazu zählt zum Beispiel die Birkenpreisverleihung und das Birkenfest. „Da steckt sehr viel Arbeit drin, aber wenn man dann selbst erlebt, wie schön das Fest ist, lohnt sich doch der Aufwand. Und wenn ich dann Lob von den Bürgern höre, freut mich das natürlich sehr, denn das ist ja in einer Verwaltung auch nicht so oft der Fall.“ An ihrem neuen Arbeitsplatz, der nun ganz unkompliziert mit dem Fahrrad erreichbar ist, konnte sich Dana Thyen schnell einleben. Dennoch hatte sie den Ehrgeiz, sich noch weiter in die Belange des kommunalen Rechts einzuarbeiten. Dafür begann sie 2017 eine zweijährige berufsbegleitende Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten. „Das war schon sehr arbeitsintensiv, mit Klausuren und Prüfungen. Aber es hat auch viel Spaß gemacht, wieder etwas Neues zu lernen. Und ich wollte einfach mehr Durchblick haben. Zum Beispiel bei Fragen rund um den kommunalen Haushalt.“ Die Arbeit in einer Verwaltung sei schließlich nicht so einfach vergleichbar mit der freien Wirtschaft. Die Mühlen mahlen langsamer. „Die Ausgaben müssen geprüft und langfristig geplant werden. Als Kommune sind wir verpflichtet, Qualität und Kosten verantwortungsvoll abzuwägen. Es sind schließlich hauptsächlich Steuergelder, über die entschieden wird“, erklärt sie. „Und dann ist ja noch die Politik dazwischen geschaltet, die über große Investitionen mit entscheidet. Viele vergessen das und denken, der Bürgermeister könne alles allein bestimmen.“ Sport in der Freizeit: Ihr strahlendes Lächeln und einen kühlen Kopf behält sich die Wahl-Birkenwerderanerin auch in stressigen Situationen bei. Vor 17 Jahren zog sie mit der Familie von Berlin-Pankow raus ins grüne Umland. Ihre beiden Söhne sind heute 18 und 14 Jahre alt. Entspannung findet sie beim Outdoor Fitness, bei Treffen mit Freunden oder zusammen mit der Familie. Von Wiebke Wollek