Unmut über starken Anstieg der kalkulierten Baukosten für den Bildungs- und Kulturcampus Birkenwerder

Die Baulücke in Birkenwerders Ortsmitte soll durch einen modernen Bildungs- und Kulturcampus geschlossen werden. Die zahlreichen Planungsschritte ziehen sich über viele Jahre. War man bisher von Baukosten in Höhe von rund zwölf Millionen Euro ausgegangen, so mussten die Mitglieder des Ortsentwicklungsausschusses am Dienstag eine Hiobsbotschaft aus dem Dresdener Architekturbüro von Dirk Pussert und Achim Kosch, das digital zugeschaltet war, erfahren. Die Baukosten sollen demnach nach neuesten Berechnungen je nach Variante zwischen 20 und 26 Millionen liegen. Begründet worden sei diese Steigerung mit schwerem Baugrund und der gewünschten ökologischen Bauweise, sagte Torsten Werner (Bündnis 90/Die Grünen/Briesetalverein), Vorsitzender des Ausschusses, im Nachgang. „Das kann aber nicht allein der Grund für eine solch riesige Kostensteigerung sein“, stellt Werner klar. Nachhaltigkeit und Klimaschutz: Das Gebäudeensemble soll einen Bürgersaal enthalten, eine moderne Aula bzw. Mensa sowie eine Erweiterung der Räume für Grundschule und Hort darstellen. Drei verschiedene Varianten wurden geprüft: Die Errichtung der Ergänzungsbauten, Bürgersaal, Aula/Mensa, Grundschule und Hort, in einer Stahlbetonskelettkonstruktion mit vorgehängten, hochwärmegedämmten Außenwandelementen in Holz, die Errichtung in Hybridbauweise mit einer für die Konstruktion optimalen Kombination der Baustoffe Beton/Mauerwerk und Holz und als dritte Möglichkeit eine Vollholzkonstruktion. „Wir wollen alle Möglichkeiten einer modernen Bauweise nutzen“, erklärte Torsten Werner. Dabei stehen Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Vordergrund. Der Energieverbrauch soll später so niedrig wie möglich sein. Das Bauwerk solle sich aber auch optisch gut in das von grüner Natur geprägte Ortsbild von Birkenwerder einpassen – deshalb der Wunsch nach weniger Stahlbeton und mehr Holz. Der Ortsentwicklungsausschuss plädiert für die Hybridvariante, also eine Kombination aus beiden Baustoffen. Aktuellen Planungsstand nicht aufgeben: „Aber wir müssen unbedingt an den Baukosten arbeiten“, stellte Torsten Werner klar. „Eine solch hohe Steigerung können wir den Bürgern von Birkenwerder nicht so einfach vermitteln, denn es wird schließlich mit Steuergeld gebaut“, sagt Werner. In Zusammenarbeit mit den Architekten soll die Verwaltung nun schauen, an welchen Stellen in der Planung die Kostensprünge entstanden sind. Dass das Verfahren nun auf Eis liegt solle aber unbedingt verhindert werden, so Werner. „Wir wollen den Prozess nicht verzögern und den aktuellen Planungsstand auch nicht aufgeben. Immerhin sind schon 200 000 Euro an Planungskosten entstanden.“ In der nächsten Gemeindevertretersitzung (23. März) wird ein Beschluss zur Bauweise erwartet. Zuvor wird das Thema noch durch den Sozial- (2. März) und den Finanzausschuss (9. März gehen. Von Wiebke Wollek