Die denkmalgeschützte Stahlfachwerkbrücke über den Alten Rhin bei Linumhorst wird nicht saniert. Entsprechenden Plänen hatten die Fehrbelliner Gemeindevertreter eine Absage erteilt. Eine Sanierung des historischen Bauwerks sei „zu teuer, zu kostenaufwendig“, sagte Bürgermeisterin Ute Behnicke. „Aufwand und Nutzen stehen in keinem Verhältnis.“
Die Arbeiten an der Brücke würden 650 000 Euro kosten. Eine Summe, die die Gemeinde Fehrbellin allein aufbringen müsste – Fördermittel sind nicht in Sicht. Behnicke will dennoch weiter prüfen, ob es noch Fördermöglichkeiten gibt. Ganz aufgegeben hat sie eine Sanierung nicht. Die Gemeinde will die marode Brücke jetzt sperren lassen. Noch 2018 sollen zu beiden Uferseiten massive Poller aufgestellt werden, kündigte Bauamtsleiter Rasmus Krebs an. „Die Brücke wird dann nur noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad passierbar sein“, sagte Krebs. „Wir wollen den Zustand der Brücke so lange wie möglich erhalten.“
Die Brücke wird kaum noch genutzt. Die denkmalgeschützte Luchchaussee, die von Wustrau zur Brücke führt, ist für Fahrzeuge gesperrt. Lediglich von Linumhorst ist die Brücke erreichbar – allerdings endet der Weg in einer Sackgasse. „Wir sind Eigentümer einer Brücke im Nirgendwo“, sagte Behnicke. Rost hat die Brücke angegriffen. Einige Stahlteile sind so korrodiert, dass sie ausgetauscht werden müssten. Auch der Beton in den Widerlagern muss saniert werden.
Von Frauke Herweg