Coronavirus in Oberhavel: 643 aktuelle Fälle – und wie viele in davon in großen Einrichtungen?

Mit Stand vom Donnerstag gibt es in Oberhavel derzeit 643 bestätigte Covid-19-Fälle. Immer wieder ist seitens des Landkreises von Fällen in Gemeinschaftseinrichtungen zu lesen – in Seniorenheimen, Schulen oder Kitas. Wie groß ist aber insgesamt der Anteil an Fällen in Gemeinschaftseinrichtungen? „In allen erfassten Gemeinschaftseinrichtungen, also Kitas, Schulen, Seniorenheime, gibt es aktuell insgesamt 91 Fälle“, teilte Ivonne Pelz, die Sprecherin der Kreisverwaltung, am Donnerstag auf Nachfrage mit. Das sind gut 14 Prozent aller aktuellen Fälle. So waren oder sind seit der Erstmeldung der Einrichtung am 7. Dezember in der Oranienburger Pflegeeinrichtung „Dominoworld“ 17 Mitarbeitende und 59 Bewohnende mit dem Coronavirus infiziert worden. Todesfälle habe es in der Einrichtung bislang keine gegeben. Auch nicht im „Haus Roofensee“ in Gransee, dort sind seit der Erstmeldung am 4. Januar 16 Mitarbeitende und 22 Bewohnende infiziert worden. In Velten sind im Seniorenzentrum St. Elisabeth seit Erstmeldung am 6. Januar insgesamt sieben Mitarbeitende und 32 Bewohnende positiv auf das Coronavirus getestet worden, Todesfälle habe es dort ebenfalls bislang nicht gegeben. Vermehrt gab es in den vergangenen Wochen auch vermehrt Todesfälle im Oberhavel-Norden zu beklagen. Wie Ivonne Pelz mitteilte, habe es in Senioreneinrichtungen in Zehdenick sieben und in Gransee fünf Todesfälle gegeben. 43 Personen müssen derzeit stationär wegen des Coronavirus behandelt werden. Bis vor wenigen Wochen lag die Zahl sehr viel niedriger, um die zehn. Ist da in Sachen Klinikkapazitäten noch Luft nach oben? „Die Frage lässt sich so leider nicht beantworten, da sie sich nummerisch nicht beziffern lässt“, sagt Ivonne Pelz. „Die Kapazität wird im laufenden Bedarf stets den Erfordernissen angepasst.“ So könnten bei Bedarf planbare Operationen verschoben werden, um Bettenkapazitäten zu schaffen. „Ausschlaggebend ist nicht zuletzt das verfügbare Personal. Dies wiederum ist von vielen Parametern abhängig.“ Momentan würden die Kliniken auch noch unterstützend Patienten aus anderen Landkreisen aufnehmen. Von Robert Tiesler