Baupläne für Ferienhäuser in Tornow überarbeitet

Die Pläne für den Bau von sechs Ferienhäusern an der Neuen Straße in Tornow haben sich längst herumgesprochen. Christian Schneider, der Betreiber der Mühle Tornow, will mit anderen Projektpartnern zusammen einfache Übernachtungsmöglichkeiten schaffen. Fahrradfahrer auf dem Weg Berlin-Kopenhagen oder auch Hochzeitsgäste, die in der Mühle feiern, sollen sich dort wohl fühlen, den freien Blick auf Heide und Wald genießen. Auf dem Grundstück an der Neuen Straße befindet sich bereits ein Einfamilienhaus. Der Platz dahinter liegt jedoch im Außenbereich. Damit trotzdem Ferienhäuser gebaut werden können, soll ein Bebauungsplan für die 0,3 Hektar im beschleunigten Verfahren ohne Umweltprüfung aufgestellt werden. Die Kosten dafür trägt der Investor. Sorge um die Ruhe der Anwohner: Ende Oktober 2020 stimmte die Stadtverordnetenversammlung Fürstenberg gegen den Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplanes. Der Hauptgrund: die unübersichtliche Parkplatzsituation im Dorf. Mehrere Stadtverordnete verschiedener Fraktionen sorgen sich wie die Ortsvorsteherin weniger um die Ruhe der Gäste und Touristen als vielmehr um die der Anwohner. Die Parkplatzsituation im Ort, vor allem in der Nähe der Mühle, ist in der Saison oft alles andere als befriedigend. Das ist auch Christian Schneider bewusst. „Die Sorgen sind berechtigt“, sagt er. Deshalb ist er mit der Stadtverwaltung im Gespräch. Um die Bedenken auszuräumen, ist der Green-View-Außenanlageplan inzwischen überarbeitet worden. Jetzt sind mindestens 15 neue Parkplätze vorgesehen, wie Fürstenbergs Bauamtsleiter Stefan Kadatz berichtet. Wie genau das aussehen könnte, sollte in der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag vorgestellt werden. Die Sitzung wurde jedoch wegen der Pandemie verschoben. Das nächste Mal kommen die Stadtparlamentarier voraussichtlich erst wieder am 25. Februar zusammen. Region wird für Touristen immer interessanter: Dann hofft Christian Schneider auf eine positive Entscheidung. Die Verzögerung sieht er eher gelassen. Das ganze B-Plan-Verfahren wird noch eine ganze Zeit in Anspruch nehmen, mindestens sechs Monate, wohl eher ein Jahr. Um die Parkplatzsituation im Dorf zu verbessern, erwartet der Unternehmer jedoch auch Ideen von der Stadt und der Ortsvorsteherin. Denn Radfahrer, Ausflügler und Naturliebhaber kommen sowieso. „Die Region wird gut besucht und für Touristen, die entschleunigen wollen, immer interessanter“, so Christian Schneider. Der Radweg Berlin-Kopenhagen habe sich super entwickelt, sagt er. Er setzt mit dem Ferienhausprojekt auf die Synergieeffekte für die Mühle, aber auch für andere touristische Anbieter. „Das Vorhaben entspricht der Gesamtentwicklungsstrategie der Region“, sagt der CDU-Stadtverordnete Olaf Bechert zu den geplanten Ferienhäusern. „Es gibt einen Riesenbedarf an Radfahrer- und Kurzzeitübernachtungen.“ Mit dem Projekt in Tornow, das der Weiterentwicklung der Gastronomie als touristischer „Anker“ dient, würde der Standort gestärkt, ist er überzeugt. Auch er könne die Verunsicherung wegen der Parksituation verstehen, so Olaf Bechert. Deshalb müsse man sich mit der Problematik beschäftigen. Mit dem Bebauungsplan könnte man daran etwas heilen, ist sich Stefan Kadatz sicher, auch wenn nicht gleich für 50 Autos zusätzliche Stellen geschaffen werden. Mit der Diskussion darüber sind nun die Überlegungen angestoßen worden, wie sich die Lage in Tornow verbessern kann. Von Martina Burghardt