Der Kloster-Kräutergarten in Himmelpfort ist einen Ausflug wert

Kaum jemand geht achtlos an dem Kräutergarten in Himmelpfort vorbei. Einen solchen Anblick gibt es wohl eher selten – das eigene Kräuterbeet verblasst vor der Fülle der Arten und den üppigen Pflanzen. Dieser Duft und diese Blüten – das zieht nicht nur Insekten an. Direkt an der Woblitz, der Verbindung von Stolp- und Haussee, gegenüber des ehemaligen Brauhauses, liegt der Garten, der zwar kein Geheimtipp ist, aber immer wieder von Neuem entdeckt wird, vor allem von den zahlreichen Besuchern, die die Ruhe des idyllischen Ortes genießen. Gartenbesuch mit Versuchung: Dienstags und sonntags bleibt die Eingangspforte geschlossen, es fehlt an Personal. An den anderen Tagen können Besucher täglich von 12 bis 17 Uhr den Garten erkunden, auf den Bänken ausruhen, Bienen und Hummeln beobachten. Dabei sollte man unbedingt auf die größte Versuchung vorbereitet sein: die Waldmeister-Bowle, die von Isabell Glase, der Chefin des Träger-Vereins Ökosolar, persönlich serviert wird. Sie hat sich von einer früheren Mitarbeiterin, einer Gärtnerin, in die Geheimnisse der Kräuterwelt einweihen lassen. Nun weiß sie, wann welche Pflanze geschnitten, ob sie frisch verwendet oder getrocknet werden kann, stellt selbst Kräuteressig her, der in dem kleinen Laden neben anderen Produkten wie Schnaps und Senf verkauft wird. „Nach dem Regen sollte man keine Kräuter pflücken, erst wenn sie abgetrocknet sind“, so Isabell Glase. Bemüht um den Erhalt: Gern geht sie mit den Besuchern durch den Garten und stellt einen Kräuterstrauß für bestimmte Gerichte zusammen. Den Klosterkräutergarten am Leben zu erhalten, ist nicht einfach. Alle – die Himmelpforter voran – wollen ihn behalten, aber für einen Verein allein ist die Anstrengung groß, hoffentlich nicht eines Tages zu groß. Bei einer Waldmeisterbowle oder einem Kräuterschnaps erzählt Isabell Glase sicherlich mehr darüber. Von Martina Burghardt

Himmelpfort - Ein Gläschen Bowle im Kräutergarten