Eigentlich ist Birgit Haemmerling gelernte Finanzwirtin und ihr Mann Christof verdient als Controller in einer Bank sein Geld, doch ihre große, gemeinsame Leidenschaft gehört der Kunst. Sie malt und er fotografiert. Am 19. April um 19 Uhr eröffnen die Glienicker mit einer musikalisch umrahmten Vernissage ihre erste Ausstellung als Paar in der Rathaus-Galerie in Glienicke.
„Magie der Farben“ ist die Schau mit rund 30 Bildern überschrieben. Gezeigt werden Fotografien und Aquarelle, die die Farben des Sommers auf Korsika und des Herbstes in der Toskana einfangen. Farbsatte Landschaften und kontrastreiche Dorfansichten laden zum Betrachten ein. Entstanden sind die Werke auf Malreisen mit dem Kunstpädagogen Michael Müller-Ahlheim, bei denen Birgit Haemmerling ihre autodidaktisch erworbenen Kunstkenntnisse ausgebaut hat. Begleitet wurde sie dabei von ihrem Mann, der auf seine Weise die Landschaften und die Arbeit der Künstler wahrgenommen und mit der Kamera festgehalten hat. Denn intensive Farben, Kontraste und Linien sind auch Themen seiner Fotografien.
„Die Umwelt wahrnehmen, das Gesehene differenziert wiedergeben. Das Leben ist nicht nur funktionieren, sondern es ist mehr – Kreativität“, ist der studierte Historiker und Literaturwissenschaftler überzeugt. „Kunst ist mehr als ein Hobby. Ich male einfach, aber mein Anspruch ist professionell“, erklärt seine Frau, die als Gasthörer Kunstgeschichte an der FU-Berlin studiert. „Andere schreiben Bücher, weil sie etwas sagen wollen, ich male.“
Begonnen hat sie mit Pastellkreide, heute malt sie mit Acryl. Oft Landschaften oder Tiere. Über drei Jahre malte Birgit Haemmerling an dem Bild von Eisbär Knut. Ein Kunstwerk.
Die jeweiligen Kunstepochen ihres Studiums bestimmten fortan die Urlaubsreisen des Paares. Für den Barock ging es nach Paris und für die Renaissance zog es sie nach Rom. Besonders gut aber hat es ihnen in Venedig gefallen, wo Paolo Veronese mit seinen farbprächtigen Fresken Eindruck hinterlassen hat. Beide schätzen aber auch das Gefühl in der Natur zu sein. Lieben das klare Wasser und schwelgen in Sonnenuntergängen.
Als Kontrast hält Christof Haemmerling die Dynamik und Spannungen in der Großstadt mit der Kamera fest. Er hat immer eine Kamera dabei. Mal eine Sofortbild-, eine analoge oder eine neue, leichte Systemkamera. „Ich bin ein Fotograf des Alltags.“ Ausgedruckt werden seine Bilder auf speziellem Aquarellpapier, um die Intensität der Farben und Kontraste weiter zu steigern.
Von Ulrike Gawande