Stadtradeln nun auch in Glienicke

Zur ersten Mitmachaktion laden ab 1. Oktober die Mitglieder der in diesem Jahr gegründeten Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Glienicke ein. Wie in anderen Kommunen des Landkreises Oberhavel auch veranstalten sie ein Stadtradeln. Bis zum 21. Oktober heißt es dann: Kilometer sammeln. Die Idee, eine solche Ortsgruppe ins Leben zu rufen, kam mit der Beauftragung zum Interkommunalen Verkehrskonzept, erzählt Barbara Neeb-Bruckner, die Sprecherin der Glienicker Radfreunde. Im Februar war es dann in der Nordbahn-Gemeinde so weit, am 25. dieses Monats konnte die Gründungsveranstaltung abgehalten werden. „Aktuell sind wir 24 Mitglieder“, erzählt Neeb-Bruckner. Und natürlich gibt es Platz für weitere. Das Fahrrad soll verstärkt genutzt werden: Für die Ziele, die sie erreichen wollen, haben sich die im Juni gewählte Sprecherin und ihre Mitstreiter einiges vorgenommen. Flächendeckend Tempo 30 in der Gemeinde, eine fahrradfreundliche Infrastruktur sowie regelmäßige Aktivitäten zählt sie beispielhaft auf. „Wir wollen mehr Bürgerinnen und Bürger dazu bringen, verstärkt das Fahrrad als gesundes und klimafreundliches Verkehrsmittel zu nutzen“. Das recht kompakte Gebiet von Glienicke würde sich dazu bestens eignen – alle Ziele sind innerhalb eines Radius von lediglich fünf Kilometern zu erreichen. Bei der kürzlich abgehaltenen Bürgersprechstunde der Planer des Interkommunalen Verkehrskonzeptes sei dies als sehr gute Voraussetzung herausgestellt worden. Mit dem am Donnerstag beginnenden Stadtradeln wurde nun recht kurzfristig die erste Aktion der Ortsgruppe aus dem Boden gestampft. Unterstützung gab es dabei vor allem von Gemeindevertreter Jörg Rathmer, bedankt sich Barbara Neeb-Bruckner. Der FDP-Abgeordnete half beim Formulieren des Antrags und überzeugte die übrigen Mitglieder des Umweltausschusses, dem Projekt ihren Segen zu geben. Zuspruch gab es auch seitens der SPD. „Die starten mit einer eigenen Gruppe beim Stadtradeln, vielleicht ziehen ja andere Fraktionen noch nach“. Vorschläge zum Bürgerhaushalt können noch eingereicht werden: Wer ebenfalls etwas für das Radfahren übrig hat, kann die ADFC-Aktiven auch in Sachen Bürgerhaushalt noch unterstützen. „Wir wollen, dass ein Lastenfahrrad angeschafft wird und dann für alle Glienicker leihweise zur Verfügung steht“, so die Sprecherin. Rund 2 500 Euro kostet ein solches Transportmittel. Wie es aussieht, konnte manch Besucher des Sonnengartens im August schon in Erfahrung bringen. Da präsentierte sich die Ortsgruppe des ADFC erstmals der Öffentlichkeit mit einem Infostand und hatte ein solches Rad dabei. Wer dieser Anschaffung seine Stimme geben möchte, sollte dies bis zum morgigen Mittwoch getan haben – dann endet die Abstimmungsfrist für den mit 75 000 Euro bezifferten Bürgerhaushalt. Alle Einwohnerinnen und Einwohner Glienickes, die das zwölfte Lebensjahr vollendet haben, sind berechtigt, ihren Vorschlag schriftlich (per Post, E-Mail oder über das Online-Formular auf der Webseite der Gemeinde) zuschicken. Wer stadtgeschichtlich interessiert ist, kann sich auch noch den kommenden Freitag, 2. Oktober, vormerken. Dann wird es eine privat organisierte Radtour geben, die der ADFC unterstützt. Es geht vom Alten Rathaus Glienicke (welches auch das Ziel am Ende der Tour ist) nach Tegel. Gehalten wird zwischendurch etwa beim Schmuckbogen, am Kanonenplatz und bei Wandbildern, wo die Teilnehmer Informationen zur jeweiligen geschichtlichen Bedeutung und Entstehung erhalten. Drei Stunden werden veranschlagt, in die Pedale getreten wird ab 16 Uhr. Die Tour ist für Familien geeignet – es geht nicht um Geschwindigkeitsrekorde, betont Barbare Neeb-Bruckner. Weitere Touren seien in Planung. Von Björn Bethe