Vier Tage lang drehte ein TV-Team des Rundfunk Berlin Brandenburg im August dieses Jahres auf dem Gelände der einstigen Lungenheilstätte für die Dokumentarfiction-Serie „Tatort Berlin“ (MAZ berichtete). In der Serie werden historische Kriminalfälle neu erzählt. Das Thema der Dreharbeiten im August waren die Brüder Sass. Eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten basiert: Zwei Brüder hatten in den 1920er- und 30er-Jahren in Berlin und Dänemark mit Einbrüchen und geknackten Tresoren für Aufsehen gesorgt, ehe sie 1940 im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet wurden. Inzwischen steht der Ausstrahlungstermin für den fertiggestellten Film fest. Anfang Januar wird er im Spätprogramm der ARD laufen.
Unter dem Titel „Tatort Berlin | Die Bankräuber-Brüder Sass“, läuft der 45-minütige Streifen von Regisseurin Gabi Schlag am 8. Januar 2018 im Spätprogramm der ARD von 23.30 Uhr bis 00.15 Uhr. Fünf Mal wird der Film in den darauffolgenden Tagen wiederholt:
– 9. Januar 2018, 3.25 Uhr, ARD
– 12. Januar 2018, 21.17 Uhr, tagesschau24
– 13. Januar 2018, 13.15 Uhr, tagesschau 24
– 18. Januar 2018, 19.15 Uhr, tagesschau 24
– 21. Januar 2018, 9.15 Uhr, tagesschau 24
Überregionale Präsenz also auch für die Filmkulisse aus dem Landkreis Oberhavel, auf dem in der Vergangenheit bereits auch Hollywood-Star George Clooney („Monuments Men“) und der US-Musiker Macklemore drehten. Auch rbb-Regisseurin Gabi Schlag war nicht das erste Mal für Filmaufnahmen auf dem Gelände. Erst vor kurzem berichtete die MAZ über das regelrecht verwunschen wirkende Gelände, ein echter „Lost Place“.
Worum geht es in dem Film? Der rbb fasst den Film wie folgt zusammen: Ende der zwanziger Jahre halten die Brüder Franz und Erich Sass ganz Berlin in Atem. Sie werden von der Kriminalpolizei gejagt, von Presse und Bevölkerung geliebt und bejubelt wie Filmstars. Ihr Ziel: die Schätze der Reichen. Mit Chuzpe versuchen sie, eine Bank nach der anderen zu knacken. Berliner Jungs, die mit spektakulären Brüchen die Reichen bestehlen und den Armen (angeblich) geben. Kaum eine Bank scheint in Berlin vor den Sass sicher. Einer der sensationellsten Bankeinbrüche, der je in Deutschland verübt wurde, ist der Einbruch der Sass-Brüder in die als „sicherste Bank der Welt“ geltende Diskontobank am Wittenbergplatz. Doch 1933 kommt eine neue Zeit - auch für die Meisterdiebe aus Moabit. Aus den Gentlemen-Ganoven werden jetzt „Volksschädlinge“ gemacht, die „ausgemerzt“ werden müssen. Die Sass-Brüder setzen sich nach Dänemark ab, das Berliner Pflaster ist ihnen zu heiß geworden. Doch in Kopenhagen werden sie geschnappt und schließlich nach Deutschland ausgeliefert. Die Nazis ermorden sie im Konzentrationslager Sachsenhausen. Der Film erzählt die spannende Geschichte der Brüder Sass.
Mehr:
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Von Nadine Bieneck