Keine Chance – die Tür zur Bahnhofstoilette ist verschlossen. Die Reparatur des Schlosses war die vorerst letzte Investition in dieses stille Örtchen. Weil sich dort immer wieder Randalierer ausgetobt haben, zog die Verwaltung die Konsequenzen.
Schade für die Reisenden
Die Stadtverordneten konnten nur zustimmen, wie Peter Gogol, Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses (SPD), bestätigte. „Es tut mir leid für die Reisenden“, sagte er. „Gerade weil es so viele Pendler gibt.“ Wer sich da aus Langeweile oder Frust an öffentlichem Eigentum ausgelassen hat, darüber kann auch er nur spekulieren.
Stadt hat viel Geld ausgegeben
Eine öffentliche Toilette an einem längst geschlossenen Bahnhofsgebäude ist eher die Ausnahme. Nachdem die Stadt Gransee das heruntergekommene Gebäude gekauft hatte, wollte man den Fahrgästen einen Gefallen tun und baute die behindertengerechte Toilette völlig neu aus. „Die Stadtverordneten haben sich dafür eingesetzt. Wir haben uns Mühe gegeben und viel Geld dafür ausgegeben“, sagt Fachbereichsleiter Nico Zehmke. Außerdem wurde die geschlossene Bahnhofshalle entmüllt und wieder geöffnet, damit man bei Wind und Wetter nicht draußen auf den Zug warten muss.
Warten bis zur Sanierung
Der ganze Aufwand hat sich nicht gelohnt. Bis der Jugendclub in das Bahnhofsgebäude einziehen und dann vielleicht wieder eine öffentliche Toilette eingerichtet werden kann, werden noch einige Jahre vergehen. Die Planungen sollen 2019 beginnen.
Ein lange kritisierter Zustand wird aber zurzeit geändert: Die Bauarbeiten am Bahnhofstunnel sind in vollem Gange.
Von Martina Burghardt