Hennigsdorf: Coronaschutz in Imbissen: Ordnungsamt-Mitarbeiter kontrollieren die Einhaltung der Regeln

Die Infektionszahlen in der Coronapandemie steigen, die Menschen sind auch in Hennigsdorf und Velten mit Masken unterwegs. Nur in vielen Schnellimbissen stehen die Mitarbeiter weiter ohne Maske hinter den Tresen und bereiten die Speisen zu. Osman Cecen, Betreiber des Döner-Imbisses am Hennigsdorfer Bahnhof, erklärt, er halte sich an alle Regeln. „Da wir keine Kunden reinlassen und nur vom Fenster aus verkaufen, brauchen wir keine Masken zu tragen“, erklärt der Unternehmer. Dazu komme, dass zurzeit nur maximal drei Leute hinter dem Tresen arbeiten würden. Aus der Hennigsdorfer Stadtverwaltung heißt es dazu, die Mitarbeiter des kommunalen Außendienstes kontrollierten im Rahmen der Amtshilfe für das Gesundheitsamt des Landkreises Oberhavel auch die Einhaltung der Corona-Bestimmungen. „Dabei hat der Kommunale Ordnungsdienst in den vergangenen Wochen, insbesondere bei der Gastronomie, keine schwerwiegenden Verstöße festgestellt“, erklärt Ilona Möser, Sprecherin der Stadtverwaltung. Man beobachte viel mehr, dass die Hennigsdorfer Gewerbeinhaber – schon aus eigenem Interesse – wirklich sehr bemüht seien, die sogenannten „AHA-L“- Regeln (also: Abstand, Hände waschen, Alltagsmasken, Lüften) zu beachten und einzuhalten. Auch in Velten gibt es kaum Verstöße: Auch in der Veltener Ofenstadt scheinen die Imbissbetreiber sich größtenteils an die Regeln zu halten, heißt es von den Mitarbeitern des Ordnungsamtes. „Alle Gastronomen und Imbissbetreiber wurden schriftlich von der Verwaltung auf die aktuelle Eindämmungsverordnung und die für sie geltenden Regeln hingewiesen“, erklärt Veltens Sprecherin Stefanie Steinicke-Kreutzer auf MAZ-Anfrage. Das Ordnungsamt kontrolliere regelmäßig vor Ort und auch gezielt aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung die Einhaltung der Regeln. „Bei nachweislichen Verstößen gegen die dann gültige Eindämmungsverordnung werden die Personalien des Betroffenen aufgenommen und zuständigkeitshalber an das Gesundheitsamt weitergeleitet, welches dann über die Einleitung eines Bußgeldverfahrens entscheidet“, so die Sprecherin weiter. Von der Pressestelle der Kreisverwaltung heißt es, seit Beginn der Pandemie sei es geübte Praxis, dass die Ordnungsbehörden der Städte und Gemeinden auf der Grundlage von Amtshilfeersuchen Oberhavels Kontrollen vor Ort durchführten. „Selbstverständlich gehen sie dabei auch Hinweisen von Bürgerinnen und Bürgern nach. Verstöße gegen die Eindämmungsverordnung können dem Gesundheitsamt und den örtlichen Ordnungsämtern bekanntgegeben werden“, erklärt Irina Schmidt, Sprecherin der Kreisverwaltung, auf MAZ-Anfrage. Welche Rolle spielen Aerosole im Raum? Alle Einrichtungen müssten ein individuelles Hygienekonzept erstellen, neben der Einhaltung des Abstands zwischen allen Personen und der Steuerung und Beschränkung des Zutritts. Von der Maskenpflicht etwa sei das Personal befreit, „wenn es keinen direkten Gästekontakt hat oder wenn die Ausbreitung übertragungsfähiger Tröpfchenpartikel durch geeignete technische Vorrichtungen, mit gleicher Wirkung wie durch das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung verringert wird“, die Sprecherin weiter. Doch wie gefährlich ist es, wenn Mitarbeiter im Imbiss ohne Maske Currywurst, Döner & Co. zubereiten? Aerosole spielen für die Übertragung des Virus schließlich eine große Rolle. Doch die Kreisverwaltung beruhigt in diesem Punkt etwas. „Das Gesundheitsamt teilt nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand mit: Es gibt derzeit keine Fälle, bei denen nachgewiesen ist, dass sich Menschen über den Verzehr kontaminierter Lebensmittel mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben“, erklärt Irina Schmidt. Auch für eine Übertragung des Virus durch Kontakt zu kontaminierten Gegenständen, zum Beispiel Gemüse im Supermarkt, oder über kontaminierte Oberflächen (wodurch nachfolgend Infektionen beim Menschen aufgetreten wären) gebe es derzeit keine belastbaren Belege. Lebensmittel sollten gewaschen und erhitzt werden: Allerdings, räumt sie ein, könnten Schmierinfektionen über Oberflächen nicht ausgeschlossen werden, die zuvor mit Viren kontaminiert wurden. Grundsätzlich könnten Coronaviren durch direktes Niesen oder Husten einer infizierten Person auf Oberflächen gelangen und dort dann eine Zeit lang infektiös bleiben. „Eine Schmierinfektion einer weiteren Person erscheint dann möglich, wenn das Virus kurz danach über die Hände auf die Schleimhäute der Nase oder der Augen übertragen wird“, erklärt die Sprecherin weiter. Um sich vor dieser Art der Virusübertragungen über kontaminierte Oberflächen zu schützen, rät das Gesundheitsamt dazu, die allgemeinen Regeln der Hygiene des Alltags wie regelmäßiges Händewaschen und Fernhalten der Hände aus dem Gesicht zu beachten. Lebensmittel sollten ausreichend gewaschen und erhitzt werden. Von Marco Paetzel