Hennigsdorf: Ein Meer von Flaschen: Corona-Pandemie lässt die Glascontainer überlaufen

Kommt man aus Richtung Spandau, fällt am Hennigsdorfer Ortseingang in diesen Tagen der erste Blick gleich nach rechts. Am kleinen Parkplatz am Wald gibt es mehrere Flaschencontainer. Seit Silvester ist hier ein wahres Meer an leerem Glas zu sehen, vor allem leere Sektflaschen sowie Bier oder Schnaps. Offensichtlich die Reste der Silvesterfeierei. Und es ist viel mehr als in den vergangenen Jahren, wie es scheint. Das Phänomen ist nicht nur in Hennigsdorf zu beobachten, auch in anderen Oberhaveler Kommunen gibt es massenweise Flaschen vor den völlig überfüllten Containern. Doch warum sind die nicht schon längst abgeholt? „Über die Feiertage und den Jahreswechsel kommt es tatsächlich jedes Jahr zu einem erhöhten Aufkommen von Altglas an den öffentlichen Stellplätzen. In diesem Jahr übersteigt die Menge jedoch tatsächlich das Aufkommen der Vorjahre“, erklärt Katharina Pappalardo, Leiterin Vertrieb bei der AWU, am Freitag auf MAZ-Anfrage. Sicher spiele auch die aktuelle Situation aufgrund der Corona-Pandemie hierbei eine Rolle, vermutet die Vertriebsleiterin. Der Silvesterabend sei von den Bürgerinnen und Bürgern in Oberhavel dieses Mal eher zu Hause verbracht worden – und nicht wie sonst sehr häufig auf einer Veranstaltung. „Wir stellen während des Lockdowns auch in anderen Bereichen ein erhöhtes Abfallaufkommen fest, wie zum Beispiel Leichtstoffverpackungen für die Gelbe Tonne oder Pappe und Papier durch vermehrten Versandhandel“, erklärt Katharina Pappalardo weiter. Im Laufe der kommenden Woche wird alles beräumt: Außerdem sei noch hinzugekommen, dass in der vergangenen Woche ein Fahrzeug zur Altglassammlung kurzfristig ausgefallen sei. „Es wurde jedoch schnellstmöglich instand gesetzt und seit gestern sind wir sogar mit einem zusätzlichen Fahrzeug im Landkreis unterwegs, um die ,Flaschenmeere’ schnellstmöglich zu beseitigen“, erklärt Papalardo weiter. Im Laufe der kommenden Woche sollten alle Stellplätze wieder bereinigt sein, erklärt die Vertriebsleiterin. Dann dürfte auch der unschöne Anblick am Hennigsdorfer Ortseingang der Vergangenheit angehören. Von Marco Paetzel