Hennigsdorf: Fontanesiedlung: Radler auf die Fahrbahn

Die Arbeiten in der Fontanesiedlung gehen weiter voran, bislang läuft alles nach Plan. Dennoch sind einige Bürger irritiert über die neue Gestaltung der Straße. Zuletzt gab es im Facebook-Forum „Hennigsdorf verbindet“ eine Diskussion darüber, warum es keinen Radweg auf der neu hergestellten Fahrbahn gibt – unter anderem sorgen sich die Leute um die Sicherheit der Kinder. Hintergrund ist die Tatsache, dass es dort vor dem Ausbau der maroden Straße zumindest einseitig einen Radweg gegeben hat. Die Führung der Radfahrenden in der Fontanesiedlung werde in der Anlage 1 der entsprechenden Beschlussvorlage zum Ausbau der Straße konkret unter Punkt 4.2. beschrieben. „Aufgrund der Ausweisung als Tempo 30-Zone sind Radfahrende entsprechend der StVO auf der Fahrbahn zu führen“, zitiert Maria Krause, Sprecherin der Stadtverwaltung aus der Anlage der Beschlussvorlage BV0110/2019. Krein sieht kein Problem: Auch der passionierte Radler Sven Krein, der sich immer wieder um die Radwege im Landkreis bemüht, hat eine eindeutige Position. Er verweist darauf, dass es sich bei der Fontanesiedlung um eine Tempo 30-Zone handelt. „Radwege sind daher nicht erforderlich und werden daher nicht gebaut“, erklärt der Veltener. Krein verweist auch darauf, dass Kinder bis 10 Jahre den Gehweg benutzen dürfen. „Sie müssen sich aber den Fußgängern anpassen“, so der Veltener weiter. Ist ein Kind acht Jahre oder jünger, müsse es gar auf dem Gehweg fahren. Krein erklärt zudem gegenüber der MAZ, dass es auch sonst nirgends in Tempo 30-Zonen in Hennigsdorf Radwege gebe – dort müssten Kinder ja auch die Straßen entlangfahren. Die Tatsache, dass Autofahrer dort immer schneller fahren, habe man auf vielen Straßen in der Republik. „Da brauche ich nur an den Porsche aus Berlin denken, der mit 130 Sachen hier durchrast. Dann könnte man ja nirgends Radverkehr zulassen.“ Alles neu in der Fontanesiedlung: Die Arbeiten indes gehen weiter, die Corona-Krise hat keinen Einfluss. Zuletzt wurde ab Mitte November die Asphaltdeckschicht zwischen Aktivistensiedlung und Reinickendorfer Straße auf einer Länge von etwa 750 Metern aufgebraucht. In der Verwaltung rechnet man damit, dass die Fontanesiedlung bis Ende November fertig saniert ist. Jahrelang war die Fahrbahn marode gewesen, die Arbeiten dringend nötig. Im Abschnitt zwischen Marwitzer Straße und Reinickendorfer Straße wird die Straße grundhaft saniert, zudem solle die Straßenbeleuchtung im Bereich der Fontanesiedlung 2 bis 22 erneuert werden. Bereits zu sehen ist die sechs Meter breite Fahrbahn, die bei einseitigem Parken laut Verwaltung auf der Straße eine Restbreite von drei Metern garantieren soll. Westlich schließt sich ein zwei Meter breiter Grünstreifen an plus integrierte Stellplätze. Der Gehweg, auf dem die Kinder dann mitfahren dürfen, soll mindestens 1,80 Meter breit sein. Zuletzt wurden auch die Bushaltestellen entlang der Strecke auf Höhe der Zuwegung zum Spielplatz Nord sowie der Fontanesiedlung / Ecke Reinickendorfer Straße installiert. Zudem wird es 24 neue Auto-Stellplätze geben. Rund 1,65 Millionen Euro für den Ausbau der Straßen sollen – nach Abschaffung der Straßenausbaubeiträge – vom Land überwiesen werden. Die Anlieger zahlen nur die Kosten für private Zufahrten und Zuwegungen. Von Marco Paetzel