Hennigsdorf: Tablets, W-Lan, Server – die Stadt investiert kräftig in die Digitalisierung der Schulen

Server, W-Lan, Tablets & Co. – Hennigsdorf will in den kommenden Jahren kräftig in die digitale Ausstattung seiner Schulen investieren. Rund 814 000 Euro sollen dafür aus dem Digitalpakt in die Grund- und Oberschulen der Stahlstadt fließen, das Programm hat eine Laufzeit bis 2024. Bereits im Mai 2019 hatten Bund und Länder die Vereinbarung gefasst, Geld für die Technik in den Schulen auszugeben. Insgesamt fünf Milliarden Euro an Fördermitteln werden dafür bundesweit lockergemacht, 151 Millionen Euro gibt es allein für das Land Brandenburg. Länder und Kommunen indes erbringen einen Eigenanteil von mindestens zehn Prozent. Die Stadt Hennigsdorf will die für sie maximale Fördersumme herausholen, Fachdienste aus dem Rathaus und Schulleitungen haben gemeinsam die Bedarfe ermittelt. „Der Digitalpakt versetzt uns in die Lage, ein paar Dinge schneller zu erledigen, die wir aber ohnehin in den kommenden Jahren geplant haben“, erklärt der zuständige Fachbereichsleiter Martin Witt. Am Montag stellte er das Projekt gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Günther und Kämmerin Jutta Benesch im Rathaus vor. 900 000 Euro für das Datennetzwerk der Grundschule Nord: Dabei, betonten die Drei, tue Hennigsdorf bereits seit Jahren eine Menge für die Digitalisierung an den Schulen. So haben etwa Biber –, Fontane- und die Grundschule Nord bereits um die Jahrtausendwende Datennetzwerke bekommen. „Die Corona-Pandemie hat aber noch deutlicher zutage gefördert, dass wir an den Schulen digital kommunizieren müssen, um das Lernen zu unterstützen“, erklärt Thomas Günther. Er betonte dabei, dass die Technik ein wichtiges Hilfsmittel in Zeiten der Krise sei, aber auch im normalen Schulalltag immer mehr gebraucht würde. Das Wichtigste, erklärte der Bürgermeister, seien aber immernoch die Pädagogen vor Ort. Was die Datennetzwerke angeht, so müssten die Qualitäten angeglichen werden – Sporthallen indes sollen einen öffentlichen Hotspot erhalten. Sämtliche Fachräume erhalten ein Schüler- und Lehrernetzwerk sowie ein Verwaltungsnetzwerk. Diese Arbeiten sind richtig teuer: Allein für die Erneuerung des Netzwerks in der Grundschule Nord werden rund 900 000 Euro fällig – der Digitalpakt deckt also nur einen kleinen Teil der Investitionen ab. Was den Breitbandanschluss angeht, so sind alle Schulen ausgestattet. „Die Bandbreite soll aber nach Möglichkeit erweitert werden“, erklärte Fachbereichsleiter Martin Witt. W-Lan gibt es allerdings noch nicht, rund 50 Access-Points pro Schule seien nötig. Im Jahr 2021 sollen die Schulen flächendeckend damit ausgestattet werden. Auch dieses Projekt wird eine sechsstellige Summe kosten. Zum Vergleich: allein die neue Ausstattung des Hennigsdorfer Rathauses kostete etwa 40 000 Euro – auszustatten wären sechs Schulen. Eltern müssten Technik für ihre Kinder anschaffen: Alle Fachklassen und Gruppenräume sollten zudem ein Whiteboard der neuen Generation – die heute nur noch Displays ohne Beamer sind – erhalten. Rund 145 Geräte müssten dafür in den kommenden Jahren angeschafft werden, inklusive Dokumentenkameras – die moderne Variante des Polylux). Zudem sollen alle Schulen eine Cloud-Lösung erhalten, genau wie die nötige Standard- und Lernsoftware. Grundschulen sollen zudem mit Apple-Tablets ausgestattet werden, pro Klassensatz gibt es 32 Geräte. Die Oberschulen bekommen – ebenfalls nach Zügigkeit – Notebooks. Die PC-Kabinette erhalten bleiben. Zudem müssten Digitalkameras, Schneidplotter und digitalen Schwarzen Brettern angeschafft werden. Was eigene Geräte für die Schüler angeht, so empfiehlt die Stadt, dass die Schule den Eltern die Technik vorgibt, – in den Grundschulen ein iPad und in den Oberschulen ein Notebook. Von Marco Paetzel