Hennigsdorf: Wiedereröffnung: So laufen die Vorbereitungen im Stadtbad

Wenn Bärbel Sachtleben an die vergangenen Wochen denkt, ist sie stolz auf ihr Team. Am 17. März musste die Chefin des Hennigsdorfer Stadtbades coronabedingt schließen, doch Kurzarbeit brauchte ihr 12-köpfiges Team bislang kaum anmelden. „Wir haben uns entschieden, die kompletten Arbeiten, die wir in der Sommerschließzeit erledigen, schon jetzt zu machen“, sagt Sachtleben. Mitarbeiter putzten und wienerten das komplette Gebäude, auch das Wasser wurde aus den Becken gelassen, um sie zu putzen. 18 Firmen waren mit vor Ort: Technik und Außenanlagen wartete das Stadtbad-Team ebenfalls, rund 18 Firmen standen ihm dabei zur Seite – vom Fliesenleger bis zum Fensterputzer. In der kommenden Woche bringt ein Spezialist die Fugen der Rutschen noch auf Vordermann, auch Maler kommen noch. Dann soll das Wasser wieder in die Becken gelassen werden. Denn im Zuge der Corona-Lockerungen soll auch das Hennigsdorfer Stadtbad am 13. Juni wieder öffnen. „Das ist unser Ziel“, so Sachtleben. Damit das klappt, muss das Gesundheitsamt noch Grünes Licht geben und Wasserproben aus den Becken auswerten. Wie der Betrieb des Bades in Coronazeiten dann ablaufen wird, dafür werde intern gerade ein Konzept erstellt, erklärt die Stadtbad-Chefin. Auf jeden Fall werde mit Markierungen auf dem Boden gearbeitet, damit die Badegäste die nötigen, 1,50 Meter Mindestabstand zueinander halten. Wie es im Wasser wird, ist noch nicht klar. Denkbar sei aber, dass keine Leinen ins Wasser gehängt werden, damit es die klassische Einteilung in Bahnen nicht mehr gibt. „Wenn wir die Leinen weglassen, können sie im Bogen vorbeischwimmen und sich besser aus dem Weg gehen“, erklärt Bärbel Sachtleben. Zunächst sollen 50 Gäste hereinkommen: Denkbar wäre dann, dass die Leute, wie in Berliner Bädern, hintereinander schwimmen. Auch die Bademeister würden derzeit alle eingewiesen und hätten dann einen strengen Blick darauf, dass alle Corona-Regeln eingehalten werden. Die Bademeister würden zwischendurch auch öfter die Startblöcke putzen. Masken müssten die Gäste maximal bis zur Garderobe tragen. „Das müssen wir aber noch klären“, so Sachtleben. Sie geht davon aus, dass zu Beginn weit weniger als die Hälfte der üblichen Besucher gleichzeitig schwimmen könnten – man wolle zunächst mit 50 Leuten starten. „Wenn die Lockerungen fortschreiten, können wir die Zahl erhöhen“, so Sachtleben. Genutzt wird das Bad dann auch wieder für die Vereine – von der DLRG bis zum Behindertensportverband. Es gibt keine Sommerpause: Da die Sanierungsarbeiten nach der Corona-Pause schon erledigt sind, will sie das Stadtbad erstmals auch über die Sommermonate – und auch die Sommerferien – geöffnet halten. „Bis dahin haben wir die regulären Öffnungszeiten, aber dann werden wir die Zeiten leider etwas einschränken müssen“, so die Stadtbad-Chefin. Sie glaubt, dass auch bei einem extrem heißen Sommer wenigstens einige Badegäste kommen werden. „Es gibt schon noch Leute, die sich in Coronazeiten nicht in den See trauen“, so Sachtleben. Von Marco Paetzel

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