Stillstand kurz vor der Sicherheits-Abnahme des neuen Fahrstuhls am Bahnhof Hennigsdorf

Die Nachricht, dass der neue Fahrstuhl am Hennigsdorfer Bahnhof nicht pünktlich wie geplant zum 3. August einsatzbereit ist, hat viele Fahrgäste der S-Bahn und der Regionalbahn verärgert. Schließlich mussten sie schon zu Beginn der Baumaßnahme am 4. Mai mit der Aussicht auf einen dreimonatigen Ausfall leben. Nun verzögert sich die Freigabe noch einmal bis Mitte oder sogar Ende August, wie Bahn-Pressesprecher Gisbert Gahler auf MAZ-Nachfrage bestätigte. Die Gründe für die Verschiebung seien unterschiedlich, erklärt er, haben aber grundsätzlich die Corona-Krise zur Ursache. „Die Situation hat vieles erschwert, wie Lieferbeziehungen und Personaleinsatz“, erklärt Gahler. „Die Krise hat sich ja auf alle Bereiche des Lebens ausgewirkt und in diesem Fall eben auf die Terminabnahmekette.“ Mittlerweile ist der neue Fahrstuhl eingebaut, es fehlt aber noch die Abnahme für Betriebs- und Verkehrssicherheit. Gahler betonte, dass die Bahn ein großes Interesse daran habe, dass alle Bahnsteige barrierefrei oder zumindest stufenfrei zugänglich sind. „Das ist vor allem in Hennigsdorf wichtig, der Bahnhof ist eine Schnittstelle zwischen S-Bahn und Regionalbahn.“ Wunsch nach Reaktivierung des stillgelegten zweiten Aufgangs: Monika Schubert, Vorsitzende der AG Selbst Aktiv in Oranienburg, ist, wie sie sagt, „stinkwütend“. Dass der Aufzug nicht rechtzeitig fertig wird, hatte sie zwar schon befürchtet. Doch sie meint, wenn der zweite Ausgang am anderen Ende des Bahnsteiges, wieder reaktiviert werden würde, wäre der Austausch des einen Fahrstuhls gar kein Problem. „Es ist ein Unding, dass der zweite Aufgang noch immer dicht ist. Ja, zur Zeit ist es dort dreckig und verfallen, aber die Treppen sind ja noch da“, hat Monika Schubert erfahren. Sie sei mit ihrem Latein am Ende, sagt sie. Im Mai hatte sie den Blauen Bus des RBB nach Hennigsdorf geholt. Sogar an Bundesminister Andreas Scheuer hat sie einen Brief geschrieben. In der Antwort heißt es: „Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur kann Ihnen bei Ihrem Anliegen nicht weiterhelfen.“ Von Wiebke Wollek