Für mehr Trinkwasser: 12.000 Bäume für den trockenen Wald

Den Bäumen in den Wäldern geht es schlecht. Es ist einfach zu trocken, und da hilft auch der Regen der vergangenen Tage nichts. Zu sehen ist das, wenn man im Wald einen Spaten nimmt und nur ein paar Zentimeter in die Erde eindringt. Zum Vorschein kommt bald trockener Sand. Am Sonnabendvormittag konnte sich eine Gruppe von Mitarbeitern der Deutschen Bank ein Bild davon machen. Sie pflanzten im Forst bei Stolpe-Süd gut 400 Bäume. Ursprünglich war die Aktion in einem sehr viel größeren Rahmen geplant. „Eigentlich sollten 150 Leute an drei Tagen hier sein“, erzählte Christine Schwake, Projektmanagerin bei der Deutschen Bank. Aber der Coronavirus machte dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung, so dass am Sonnabend nur eine kleine Gruppe in den Wald gekommen ist. Denn insgesamt sollen im Forst bei Stolpe-Süd in den nächsten Wochen etwa 12 000 Bäume gepflanzt werden. Den Rest übernimmt nun ein Dienstleister. Hintergrund ist das 150. Jubiläum der Firmengründung der Deutschen Bank. Ursprünglich sollten aus diesem Anlass deutschlandweit 150 000 Bäume gepflanzt werden, das Ziel ist aber bereits vor einigen Monaten erreicht worden. Nun sind sogar 300 000 Bäume das Ziel. Für jedes neu aktivierte digitale Postfach im Online-Banking pflanzt das Finanzunternehmen bei organisierten Pflanzaktionen einen Baum. Auch der Wald nördlich von Stolpe-Süd hat es dringend nötig. Darauf wies am Sonnabend Revierförster Peter Cyriax hin. „Der Wald leidet immer noch unter der Trockenheit.“ In zehn bis 15 Zentimetern Tiefe ist kein Wasser mehr. „Wir hatten jetzt zwar Niederschlag, aber der reicht nicht. Dadurch haben es die Bäume verdammt schwer.“ Wenn man sich den Wald näher ansehe, dann sei zu sehen, dass viele Bäume von Käfern befallen seien. „Ich habe eine kleine Ecke mit Fichten gehabt, die gibt es nicht mehr.“ Weg vom reinen Kiefernwald, hin zum Mischwald – das sei die Devise der nächsten Zeit. Heiner Rupsch ist Vorsitzender des Vereins Trinkwasserwald. „Man müsse Energie aufbringen, der den Trend der Depression entgegenwirkt.“ Es gehe darum, optimistisch in die Zukunft zu sehen, in dem Bäume gepflanzt werden – viele Bäume. „Wir freuen uns, dass wir auch während der Coronapandemie in der Hauptstadtregion einen positiven Beitrag zur Entstehung natürlicher, artenreicher Wälder leisten können.“, sagte Simone Wilhelm, Mitglied der Geschäftsleitung der Deutschen Bank in Berlin. Auch sie war am Sonnabend in Stolpe-Süd im Wald dabei. Los ging es, indem mit einem Spaten ein Loch in den Boden geschippt wurde. Die Stellen, an denen die Buchen gepflanzt werden sollten, hatte der Revierförster zuvor markiert. Einmal das kleine Bäumchen schütteln, in den Boden, dann die Erde rein, gut verteilen und dann festdrücken. Und eine kleine Kuhle muss gelassen werden. Vier Stunden etwa dauerte die Aktion der Bankmitarbeiter am Sonnabend. „Uns ist wichtig, dass Menschen, die in urbanen Berufswelten leben, erkennen, dass die Teil der Natur sind, dass sie die Natur sehr wohl mitgestalten können“, sagte Christina Schwake zur Aktion. Von Robert Tiesler

Stolpe-Süd - Für mehr Trinkwasser: 12.000 Bäume für den trockenen Wald