Das Collins in Hohen Neuendorf feiert Abschiedsparty

„Ein letzter Toast, ein letztes Lied...“ Die Collins-Lounge in Hohen Neuendorf feiert am 28. und 29. Februar Abschied – am Freitag mit DJ Miro, am Sonnabend mit DJ Phil. Los geht’s jeweils um 20 Uhr. Fest steht schon jetzt: Es wird voll. Schon länger trage er sich mit dem Gedanken, das Collins aufzugeben, gesteht Inhaber Falko Schmidt. Für ihn und seine Partnerin Victoria Heidrich gebe es mehrere Beweggründe für diesen schweren Schritt, denn weder habe ihn die Lust verlassen noch sei die Bar schlecht gelaufen. Aber er sei seit 20 Jahren in der Branche, seit acht Jahren mit dem Collins. Auch mit dem Stellwerk und dem PIN habe er „Duftmarken“ in der Stadt gesetzt. „Und du musst hier draußen abseits der Metropole immer 120 Prozent geben“, sagt der 44-Jährige. Das zehre nicht nur an den Kräften, sondern belaste auch das Familienleben. Zweitens gebe es ein ständiges wirtschaftliches Risiko. An einem Standort am Rande Berlins „musst du immer mehr machen als alle anderen“, sagt Schmidt. Drittens sei der Geschäftsanteil des mobilen Bar-Service stetig gewachsen. Der Spagat sei inzwischen recht groß geworden – „und dann musst du dich irgendwann entscheiden, was du willst“. Falko Schmidt entschied sich für den mobilen Teil seines Geschäftes. Viertens habe er sich personell auf einem schmalen Grat bewegt. „Es wird immer schwieriger, zum WochenendNachtgeschäft Leute zu bekommen“, sagt er. Auch das zehre auf Dauer an der Substanz. Für Hohen Neuendorf ist die Schließung des Collins ein Verlust. Das hätten Gäste ihm immer wieder gesagt. Und sie hätten an seine Verantwortung und Wirtsehre appelliert. Erst Recht, da eine mögliche Nachfolge aktuell komplett ungewiss ist. „Das macht mich natürlich wahnsinnig traurig“, sagt Schmidt. Und das sei auch der Grund, warum er mit einem lachenden und einem weinenden Auge aufhört. Aber die gute Nachricht sei ja: „Mobil kann man uns weiter buchen.“ Er selbst habe in den vergangenen Wochen immer wieder eine Liste mit den Pro- und Contra-Argumenten aufgeschrieben und seine Entscheidung immer wieder in Frage gestellt. Doch immer sei er zu dem selben Schluss gekommen: „Man muss die Zeichen der Zeit erkennen“, sagt Falko Schmidt, „und nicht erst, wenn du umfällst und es zu spät ist“. Der 44-Jährige blickt jetzt nach vorne. Er möchte für sich und seine Familie mehr Zeit einplanen. Im August will er seine Victoria heiraten, mit der er bereits ein gemeinsames Kind hat. Der Antrag wurde im vergangenen Jahr in der „Havelbaude“ gemacht. Genau die sei auch eine Alternative, um sich in Hohen Neuendorf gut zu amüsieren, findet Schmidt. Von Helge Treichel

Hohen Neuendorf - Das Collins feiert Abschiedsparty