Die Vorbereitungen in Kremmen und Hohen Neuendorf laufen: Am Montag starten die 6. Klassen mit dem Unterricht

Auch an den Grundschulen beginnt so langsam wieder der Unterricht. In der Kremmener Goethe-Grundschule geht am kommenden Montag die 6. Klasse wieder an den Start. „Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren“, sagt Schulleiterin Annette Borchert. Die 29 Jugendlichen werden in drei Gruppen aufgeteilt. Die Sicherheitsmaßnahmen wegen des Coronavirus sind umfangreich. „Wir haben drei Tage lang zusammengesessen und ein Konzept erarbeitet“, so Annette Borchert weiter. Mit Hilfe des Hausmeisters ist die Bestuhlung der Klassenräume verändert worden. „Im Raum sind nun zwölf Tische und Stühle.“ Die Hofpausen werden gestaffelt durchgeführt. Weil kein Sportunterricht stattfindet, wird es bewegte Hofpausen geben. „Die wird durch den Sportlehrer geleitet. Es geht dabei auch darum, dass die Kinder kontrolliert sind, Abstände einhalten und nicht einfach auf den Spielplatz laufen.“ Auch zum Essen werden alle zeitlich gestaffelt geführt. Für jede Gruppe gibt es separate Schuleingänge, jeder Schüler, jede Schülerin habe in der Schule einen zugewiesen Platz. Ab dem 11. Mai können auch wieder die 5. Klassen in die Schule kommen. Für die Klassen 1 und 2 gibt es zudem ab Montag eine Notbetreuung, bei der die Aufgaben aus dem Homeschooling unter Aufsicht erledigt werden können. Das gilt ab Montag auch für die Klasse 5, bis sie eine Woche danach wieder Unterricht haben. Auch insgesamt 110 Sechstklässler der Waldgrundschule in Hohen Neuendorf können ab Montag wieder in die Schule gehen. Wie viele genau es werden, kann Schulleiter Holger Mittelstädt noch nicht sagen, da die Entscheidung bei den Eltern liege, ob sie ihr Kind in die Schule schicken. Sicher weiß er aber jetzt schon: „Es werden nie mehr als 55 gleichzeitig im Unterricht sitzen.“ Denn die vier Klassen seien halbiert worden, um mögliche Begegnungen auf ein Minimum zu beschränken. Das selbere Prozedere gelte für die fünften Klassen, die ab dem 11. Mai wieder in die Schule dürfen. Und auch für die Viertklässler sei bereits alles vorbereitet – falls das Ministerium grünes Licht gibt für den 18. Mai. Absperrband und Hinweisschilder: Zu den Vorbereitungen zählt Holger Mittelstädt auch ganz banale Dinge: Der Hausmeister habe Absperrband besorgt, zusätzliche Hinweisschilder würden aufgestellt. Auf die Klassenlehrer komme die Aufgabe zu, die Klassenräume herzurichten. Er selber habe es übernommen, aus den Vorgaben und Empfehlungen aus dem Ministerium die erforderlichen Schlussfolgerungen und Maßnahmen abzuleiten. Denn schließlich müssten diese an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. An der Waldgrundschule gebe es 45 Lehrerkollegen, wobei allerdings ein Drittel von ihnen zur Risikogruppe gehöre, wegen ihres Alters oder ihrer Vorerkrankungen. Sie würden weiter von zu Hause aus unterrichten. Der digitale Unterricht stelle eine „sehr hohe Belastung“ für die Kollegen dar. Deshalb werde eine Rückkehr zur Normalität sehnlich erwartet, so Mittelstädt. Ohnehin stoße die Schule mit der schrittweisen Rückkehr zum Normalbetrieb an ihre personellen und organisatorischen Grenzen. 550 Kinder würden an der Waldgrundschule insgesamt unterrichtet. „Das ist ein ganz schönes Konstrukt“, sagt Annette Borchert, die Leiterin der Kremmener Goethe-Grundschule. Wenn jemand krank werde, könne das auch wieder zusammenbrechen. „Wir gehen vom Idealfall aus, dass alle an Bord sind.“ Alle Lehrer seien im Einsatz, manche von ihnen in einer Doppelfunktion. Sie unterrichten vor Ort und müssen sich aber auch um den häuslichen Unterricht der zu Hause Lernenden kümmern. „Es ist alles eine große Herausforderung, und dabei sind erst mal nur zwei Klassenstufen am Start“, so Annette Borchert weiter. Eigentlich besteht die Kremmener Grundschule momentan aus elf Klassen. Durch die Aufteilung der Stufen in Gruppen seien es dann auch schon sieben Gruppen. Hinzu kommen zwei Notbetreuungsgruppen und die Hort-Notbetreuung. „Viel Luft nach oben ist dann nicht mehr.“ Würde eine weiteren Klassenstufe auch für den Unterricht freigegeben werden, müsste das wechselweise geschehen. „Das ginge nur, wenn eine 5. Klasse mal zu Hause bleibt und dafür kommt mal eine der 4. Klassen.“ Annette Borchert findet: „Die Öffnung ist richtig und wichtig.“ Es sei ein Zeichen, dass es zurück gehe in die Normalität und dass die Kinder wieder eine geordnete Struktur bekommen. „Natürlich mit allen aktuellen Voraussetzungen und Regeln.“ Vom Schulamt fühlt sich die Kremmerin gut unterstützt. „Ich fühle mich ganz gut angeleitet, aber ob das alles auch in der Praxis funktioniert, werden wir ab der nächsten Woche sehen.“ Von Robert Tiesler und Helge Treichel

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