Wegen bewaffneten Drogenhandels vor dem Landgericht Neuruppin angeklagt.

Es geht um Drogen und Waffen. Beides fand die Polizei bei der Durchsuchung der Wohnung eines 36-Jährigen am 30. April dieses Jahres in Berlin wie auch in einer Wohnung in Birkenwerder, in der er sich regelmäßig aufgehalten haben soll. Angeklagte soll Drogen für Mitangeklagten verwahrt haben: Auch die Wohnungsdurchsuchung bei einer 51-Jährigen in Hohen Neuendorf verlief erfolgreich. Dort entdeckten die Beamten Marihuana und Ecstasy-Tabletten, die die Frau für den Mann verwahrt haben soll. Daneben konnte die Polizei Drogen zum Eigenkonsum der Frau sicher stellen. Wegen Drogenhandels teilweise mit Waffen muss sich der Mittdreißiger nun vor dem Landgericht Neuruppin verantworten. Mit ihm auf der Anklagebank sitzt die 51-Jährige, der Beihilfe zum Drogenhandel vorgeworfen wird. In der Berliner Wohnung wurden Cannabisharz und -pollen im Grammbereich beschlagnahmt, in Birkenwerder ging es um höhere Mengen: Knapp 500 Gramm Cannabisprodukte, die der Angeklagte laut Anklage gewinnbringend weiterverkaufen wollte, sowie in der Garage noch einmal rund 440 Gramm Cannabisprodukte. Ganzes Waffenarsenal entdeckt: Darüberhinaus lagerte dort ein ganzes Waffenarsenal, darunter ein Druckluftgewehr, ein Faustmesser, vier Butterflymesser, zwei Stahlruten, Wurfsterne sowie eine größere Anzahl erlaubnisfreier Schreckschusswaffen mit Munition. Zudem hatte der Angeklagte unter anderen eine halbautomatische Pistole in der Wohnung – ohne eine waffenrechtliche Erlaubnis. In der Wohnung der Angeklagten in Hohen Neuendorf lagerten insgesamt rund zwei Kilogramm Cannabiskraut und zehn Ecstasy-Tabletten. Diese Drogen sollte sie ihm auf Aufforderung herausgeben, damit er sie dann weiter verkaufen konnte. Noch keine Verständigung bezüglich einer möglichen Strafe: Die Prozessbeteiligten führten unter Ausschluss der Öffentlichkeit ein Rechtsgespräch über die Möglichkeit, sich über eine etwaige Strafe für den Angeklagten zu verständigen. Ergebnis: Gehe man beim bewaffneten Drogenhandel von einem minder schweren Fall aus, sähen Verteidiger und Staatsanwalt eine Gesamtfreiheitsstrafe von weniger als fünf Jahren im Bereich des Möglichen. Das Gericht gab dazu keine Erklärung ab. Auf Drogenhandel mit Waffen steht im Regelfall wegen der besonderen Gefährlichkeit eine Strafe von nicht unter fünf Jahren. Am kommenden Dienstag wird die Verhandlung mit Zeugen fortgesetzt. Von Dagmar Simons