Zweites Leben für die Rotpfuhle: Konzept für Naherholungsgebiet geplant

Ähnlich wie die Aufwertung des Börner Sees in Borgsdorf, von Herthamoor, Frauenpfuhl und Pechpfuhl in Bergfelde, soll nun auch das Gebiet um die Rotpfuhle zum Naherholungsgebiet aufgewertet werden. Die Stadtverordnetenversammlung von Hohen Neuendorf hat in ihrer Sitzung am Donnerstag mit großer Mehrheit einem Antrag der Fraktionen Stadtverein und CDU zugestimmt, in dem die Verwaltung beauftragt wird, aufbauend auf vorhandenen Gutachten und Analysen, ein Entwicklungskonzept zu erarbeiten. Für Harald Güther (Fraktion Stadtverein) ist klar: „Die Rotpfuhle in den Zustand von vor 80 Jahren zu versetzen, wäre sehr aufwendig, aber es wäre schön, wenn es wenigstens wieder eine kleine Wasserfläche gäbe. Wir wollen die Rotpfuhle wieder in Ordnung bringen und die Wege von Stolperfallen befreien.“ Auch Raimund Weiland (CDU) erklärte, dass es nicht darum gehe, die alten Zeiten zurückzuholen, in denen man auf den Rotpfuhlen Schlittschuh laufen konnte. „Es wird nicht mehr so sein wie früher, aber dennoch können die Anwohner mehr erwarten, als den jetzigen Zustand“, sagte Weiland. Kerstin Hamann (Fraktion SPD/Partei Mensch Umwelt Tierschutz) stellte sich ebenfalls hinter das Vorhaben und regte an, einen Gesundheitsparcours zu bauen. „Ich finde es sehr wichtig, dass Flora und Fauna erhalten bleiben, deswegen bin ich für den Antrag“, sagte sie. Schon vor Jahrzehnten sind die Rotpfuhle ausgetrocknet. Damals gab es Umbauarbeiten am Gleisbett der S-Bahn, was zur Absenkung des Wasserspiegels geführt hatte. Doch die Ursache liegt noch weiter in der Vergangenheit. Mit dem Bau der Gleisanlagen zur DDR-Zeit ist im Ortsteil Hohen Neuendorf der natürliche Zufluss zu dem kleinen und dem großen Rotpfuhl als abflussfreie Senken unterbrochen worden. Aber auch Umweltverschmutzung setzte des einst so beliebten Teichen massiv zu. Schließlich wurden auch die Wege drumherum vernachlässigt. Ein neues Konzept soll schließlich aufzeigen, in welchen Schritten und mit welchen Kosten eine Aufwertung des Gebietes des kleinen und des großen Rotpfuhls als Naherholungsgebiet erfolgen kann. Dabei ist für den kleinen Rotpfuhl die Neuanlage der ehemaligen Wasserfläche durch Bodenabdichtung anzustreben, heißt es in der Beschlussvorlage. Da sich die Förderlandschaft immer stärker auf Umweltthemen fokussiert, soll die Möglichkeit der Inanspruchnahme von Fördermitteln (Land, Bund, EU) geprüft werden. Ein erster Überblick zu einer Konzeption soll spätestens bis Dezember 2020 erstellt und im Ausschuss für Stadtentwicklung diskutiert werden. Michael Heider (CDU) erklärte: „Wir haben hier ein massives Problem mit Grundwasser und Schichtenwasser. Wenn wir jetzt nicht anfangen, erstmal Dinge anzuschieben, wird alles weiter verrotten und veröden. Diese Entwicklung sollte gestoppt werden.“ Von Wiebke Wollek