Ehemalige Flüchtlingshäuser in Kremmen: Umbau ist bis Weihnachten erledigt

Die Maler haben noch gut zu tun, auch an den Fußböden wird teilweise noch gearbeitet, ebenso an der Elektrik. Bis Weihnachten ist noch einiges zu tun, aber dann soll alles fertig sein. Bis zum Frühherbst dienten die neun Häuser an der Berliner Straße in Kremmen als Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber. Von vornherein war beim Bau der Anlage geplant, dass nach ein paar Jahren daraus Mietwohnungen werden sollen – nun ist es so weit. „Wir liegen gar nicht so schlecht in der Zeit“, sagt Eckhard Kuhn, der Chef der Kremmener Wohnungsbaugesellschaft (Woba). Zudem hätten die Häuser drinnen besser ausgesehen, „als es mir in Erzählungen zugetragen wurde. Es gab die üblichen Abnutzungserscheinungen.“ Es werden außerdem Grundrissveränderungen vorgenommen, Wände werden rausgenommen, in einigen Wohnungen wird es Durchbrüche von der Küche zum nebenan liegenden Zimmer geben. Türen werden an anderen Stellen eingesetzt, zusätzliche Steckdosen eingebaut, außerdem neue Stromzähler für jede Wohnung. Die Kosten für den jetzigen Umbau werden zwischen 400 000 und 450 000 Euro betragen. Auch das Geld liegt bereit, weil es von Anfang an eingeplant war. „Als der Beschluss kam, wurde auch festgelegt, eine Rücklage zu bilden. Genau dieser Betrag wird jetzt investiert“, sagt Eckhard Kuhn. Die Rücklage komme aus den Mieteinnahmen der vergangenen Jahre. Im Jahr 2016 ist die Anlage mit neun Häusern an der Berliner Straße in Kremmen errichtet worden. Im Oktober 2016 sind die ersten Asylbewerber dort eingezogen. Der Landkreis Oberhavel hatte die Häuser für die Einrichtung einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete gemietet – zunächst für drei Jahre. Im Oktober 2019 wurde der Mietvertrag um ein Jahr verlängert.Die Kosten für den Bau der neun Häuser betrugen damals 3,55 Millionen Euro. Schon damals war festgelegt worden, dass danach die Häuser zu Mietwohnungen umgebaut werden. Entsprechende Finanzmittel wurden zurückgelegt, durch die Miete erwirtschaftet. In den neun Häusern gibt es 34 Wohnungen, im ehemaligen Pförtnerhaus eine Arztpraxis. Die Wohnfläche beträgt insgesamt 2300 Quadratmeter. Pro Haus gibt es eine Zwei-Zimmer-Wohnung und drei Drei-Zimmer-Wohnungen. Sie sind zwischen 53 und 69 Quadratmeter groß und kosten zwischen 530 und 700 Euro Warmmiete. Das Interesse an den 34 Wohnungen sei groß, sagt Eckhard Kuhn. Ziel sei es, dass ab Februar 2021 die Wohnungen bezogen werden können. „Wir haben schon eine ganze Reihe an festen Interessenten“. Die Mietverträge gebe es aber erst, wenn alles fertig sei. Die Arztpraxis soll ebenfalls am 1. Februar in Betrieb gehen, dort laufe der Mietvertrag schon ab Januar. Auch wenn die Häuser selbst relativ schlicht wirken, dadurch dass es sich zuvor um eine Gemeinschaftsanlage handelte, gibt es auf dem Gelände bereits einen Spielplatz, viele Sitzbänke, und überhaupt ist es recht grün. Dass nebenan die Regionalzüge auf dem Bahndamm fahren, stört kaum. Bis zum Einzug der Mieter soll im vorderen Bereich auch der Zaun abgebaut werden, die Umzäunung an sich solle aber bleiben. Vor dem Eingangsbereich entstehen zudem gerade Parkplätze. Von Robert Tiesler