Flatow: Sanierung des Denkmals sorgt für Diskussion

Seit Monaten wird das Denkmal an der Flatower Hauptstraße saniert, und die Bewohner des Dorfes schauen genau hin. Das zeigte sich in der vergangenen Woche im Ortsbeirat, als die schlichte Frage „Ist es gut geworden?“ zu einer längeren Diskussion führte. Zusammengefasst lässt sich sagen: Nein, die Flatower sind nicht zufrieden. „Das, was ich da als Laie sehe, ist eine Katastrophe“, sagte Andreas Krüger (CDU), der Mitglied im Ortsbeirat ist. Das Feedback aus dem Dorf sei sehr schlecht. „Das ist mir von mehreren Seiten gesagt worden“, so Krüger weiter. „Das kann allen Ernstes nicht das Endergebnis sein.“ Susanne Rücker aus dem Kremmener Bauamt war bei der Sitzung dabei. Wie sie am Mittwoch sagte, habe es noch keine Abnahme gegeben. Wenn das passiere, werde auch der Ortsbeirat involviert sein. Am Denkmal sollten folgende Arbeiten erledigt werden: Es sollte gereinigt werden, „entsprechend der Vorgaben der Denkmalbehörde“, so Susanne Rücker. Ebenso die Reparatur von Schadstellen und die Reinigung der Tafeln und Nachschreiben der dortigen Buchstaben. Wie sie auch sagte, sei jedoch bei der Ausschreibung der Sockel vergessen worden – was im Ortsbeirat für große Verwunderung sorgte. Dafür werde vom Restaurator noch ein Angebot eingeholt. Heißt: Die Sanierungsarbeiten sind immer noch nicht beendet. Sie dauern schon seit dem Frühjahr an. Tatsächlich ist im Sockel noch ein größerer Riss zu sehen. Andere Risse im Denkmal sind geschlossen worden, allerdings so, dass die Fugen immer noch zu sehen sind. Dieser Anblick erbost viele Flatower, die die Arbeiten nicht für fachgerecht halten. „Das, was da abgeliefert wurde, würde ich privat nicht bezahlen“, hieß es im Ortsbeirat. Wie Susanne Rücker erklärte, sei der Zuschlag an das preiswerteste Angebot gegangen, wobei es sich aber bei allen, die Angebote eingereicht haben, um Restauratoren handelte, die von der Denkmalschutzbehörde als klassifiziert benannt worden seien. Der Flatower Andreas Kotenbeutel findet diese Vergabepraxis nicht gut. „Das ist nicht der richtige Weg“, sagte er im Ortsbeirat. Man müsse sich auch Referenzobjekte anschauen, um beurteilen zu können, welche Leistung zu erwarten sei. Er hoffe, dass bei der Abnahme auf die korrekte Ausführung der Arbeiten geachtet werde. Auch Ortsvorsteher Gert Dietrich (UWG/LGU) sagte, er sei enttäuscht. „Wir hoffen, dass es dieses Jahr noch fertig wird.“ Susanne Rücker aus dem Kremmener Bauamt sagte am Mittwoch auf Nachfrage, dass sie die Kritik „in Teilen“ verstehen könne. „Sie haben recht, dass es viel zu lange dauert, aber wir sind da auch auf die Denkmalschutzbehörde angewiesen. Wir können nicht schalten und walten, wie wir wollen.“ Für die Sanierung des Denkmals an der Hauptstraße, das an die Gefallenen im Krieg erinnert, standen etwa 5000 Euro aus dem Bürgerhaushalt zur Verfügung. Die Flatower hatten das Projekt bei der Abstimmung im Februar 2019 favorisiert. Von Robert Tiesler