Lieblinge mit Hörnern: Zicklein auf dem Karolinenhof Flatow ziehen mehr als 100 Besucher an

Die Zahl der kleinen Ziegen und der Besucher hält sich so ziemlich die Waage. 150 Zicklein wurden in diesem Jahr geboren, das erste kam am 12. Januar zur Welt, berichtet Gela Angermann, Gründerin des Karolinenhofes in Flatow. Das Gehöft mit Ställen, Ziegenkäserei und Wiesencafé ist schon längst kein Geheimtipp mehr. Seit dem offiziellen Saisonstart Mitte Februar gibt es jeden Sonnabend, um 12 und um 16 Uhr, Führungen zu den Ziegen. „Es wird immer voller, so langsam kommen wir an unsere Grenzen“, stellt Gela Angermann fest. „Für die nächsten Jahre müssen wir uns überlegen, die Führungen anders zu organisieren, um die Besucherströme zu regeln.“ Früher sei der Stall noch ganztägig offen gewesen. „Das geht jetzt nicht mehr.“ Die Landwirtin und Molkereifachfrau freut sich natürlich auch über das große Interesse an ihren Tieren. Vor allem Familien fahren häufig den Weg hinaus aufs Land. „Kinder finden die Zicklein wahnsinnig süß und die Jungtiere freuen sich tatsächlich auch, wenn sie Besuch bekommen“, erklärt die 51-Jährige. Auch das Gedrängel und aufgeregte Kreischen der kleinen Gäste bringt die sanftmütigen Tiere nicht aus der Ruhe. Ganz geduldig lassen sie sich beobachten und streicheln. So fassen die Kinder ganz schnell Vertrauen. Stammgäste und neue Gesichter: Unter den Besuchern waren am Sonnabend zahlreiche Berliner, viele von ihnen unternahmen zum ersten Mal einen Ausflug nach Flatow. Vera Leuchte aus Tegel bekennt: „Ich dachte, das sei ein Geheimtipp und wir sind hier ganz alleine.“ Jetzt, wo sie eines Besseren belehrt ist, plant die 74-Jährige bereits mit ihrem Mann Roland Lampe einen Ausflug mit den Enkelkindern. „Denen würde es hier sicher gut gefallen.“ Allerdings tummeln sich auch Stammbesucher im Stall. Katrin Dehl aus Bergfelde war schon vor 20 Jahren mit ihren Kindern auf dem Karolinenhof. „Früher waren wir wirklich noch ganz allein“, erinnert sich die 58-Jährige schmunzelnd. Nun hat sie drei Enkelkinder dabei: Anwar (6), Noah (4) und Leo (2) freuen sich jedes Mal auf die Tiere. „Ich mag es, die Ziegen mit Stroh zu füttern“, erzählt Noah. „Wir fahren meist einmal zum Saisonstart und dann noch einmal im Herbst hierher“, sagt Katrin Dehl. Ursula und Dieter Kuhlbars aus Hennigsdorf beaufsichtigen ihre drei Enkelkinder, die sich auf dem Trampolin im Garten austoben. „Hier ist viel los. Das ist ein toller Ausflug für Alina, Kjell und Marlen“, sagt Dieter Kuhlbars. „Außerdem muss man das sonnige Wetter ausnutzen. Und wenn die Kinder sich so richtig verausgabt haben, können wir vielleicht einen ruhigen Nachmittag genießen.“ Auf dem Trampolin gefällt es den Dreien so gut, dass sie kaum wieder nach Hause wollen. Auch Joghurt gehört zum Sortiment: Von den 150 jungen Ziegen, die dieses Jahr zur Welt kamen, sind bereits etwa 40 geschlachtet worden. Das ist nötig, damit die Muttertiere genügend Milch abzugeben haben, aus denen der würzige Ziegenkäse entsteht, erklärt Gela Angermann. Käse gibt es auf dem Hof in verschiedenen Sorten zu kaufen. Aber auch Joghurt und Lassi, eine Art Trinkjoghurt, gehören zum Sortiment. Von Wiebke Wollek

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