Anbau für die Kita in Grüneberg beginnt

Die Kita-Landschaft des Löwenberger Landes ist derzeit kräftig in Bewegung. Seit Beginn dieses Jahres bietet ein freier Träger in Nassenheide Betreuungsplätze im Kita- und Krippenbereich an. Darüber hinaus laufen die Planungen der Gemeinde für einen Ersatzneubau der Kita „Spielparadies“ in Teschendorf (MAZ berichtete). Begonnen haben in diesen Tagen die Arbeiten an einem Erweiterungsbau für die Kita „Pusteblume“ in Grünberg. In diesem Ortsteil ist seit einigen Jahren ein vermehrter Zuzug von Familien mit Kindern zu verzeichnen. Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen übersteigt das momentane Angebot der in Grüneberg ansässigen Kindertageseinrichtung mit integriertem Grundschul- und Hortbereich (Klassen 1 bis 4) für Kinder im Alter von einem Jahr bis zu zehn Jahren. Aus diesem Grund hatte die Gemeinde beschlossen, einen Erweiterungsbau mit dem Ziel zu errichten, 18 zusätzliche Betreuungsplätze zu schaffen. Angestrebt wird eine Maximalkapazität von 105 Kindern – 65 Mädchen und Jungen in der Kindertageseinrichtung und 40 Mädchen und Jungen in der Hortbetreuung. Das derzeit genutzte Gebäude aus den 1950er-Jahren beherbergt im Erdgeschoss den Kitabereich mit drei Gruppenräumen und einen Speiseraum mit kleiner Küche. Im Obergeschoss befindet sich eine Filiale der Libertasschule Löwenberg mit vier Klassenräumen für den Grundschulbereich. Die Grundschüler werden am Nachmittag im Hort betreut. Zur Verfügung stehen momentan ein multifunktional genutzter Speiseraum im Erdgeschoss und zwei Klassenräume im Obergeschoss für die Hausaufgabenzeit. Der Erweiterungsbau in Form eines eingeschossigen „Pavillons“ entsteht auf der zur Dorfstraße hin liegenden Grünfläche. Dort sind zur Zeit Erdarbeiten im Gange, bei denen es in erster Linie um das Umverlegen von im Boden liegenden Versorgungsleitungen geht. Der Neubau wird sich in das bestehende Ensemble einfügen und auch nach seiner Fertigstellung den Blick auf die Altbaufassade des Bestandsgebäudes ermöglichen. Ein transparentes Verbindungsglied zum Altbau ermöglicht zudem eine barrierefreie und wetterfeste Verbindung von Alt- und Neubau. Der Erweiterungsbau mit seinen umlaufenden teilweise überdachten Außenbereich wird auf einen Sockel gestellt und ermöglicht auf diese Weise die Erweiterung der Innenräume in den Außenbereich. Lichtdurchflutete Gruppenräume: Der östlich angeordnete Funktionsbereich mit Küche, Personalraum, Nebenräumen und dem Sanitärbereich ist als massiver Kubus mit einer sogenannten Lochfassade geplant. Getrennt durch die Lobby und den Erschließungsflur mit Garderoben liegt dem Funktionsbereich ein frei gestalteter luftiger lichtdurchfluteter und transparenter Bereich mit Speiseraum und Gruppenräumen für den Hortbetrieb gegenüber. Platz zum Malen, Zeichnen, Tanzen und Singen: Der geplante Erweiterungsbau soll insbesondere für die Hortbetreuung genutzt werden und ein breiteres Angebot an Aktivitäten ermöglichen. Für eine Zahl von 40 Hortkindern werden zwei zusammenschaltbare Gruppenräume von je rund 35,5 Quadratmetern Grundfläche geplant. Mitgenutzt werden sollen der benachbarte großzügige Speiseraum und zusätzliche Klassenräume im Obergeschoss. Es soll zudem ausreichend Rückzugsbereiche geben und Möglichkeiten für kreative Betätigungen wie Zeichnen, Malen, Bewegung, Tanzen und Musik. Der Außenraum wird in die Planung mit eingebunden und wird weitere Bewegungsmöglichkeiten und Freiflächen zur Verfügung stellen. Notwendig werden im Neubau sanitäre Einrichtungen für die Kinder in der Altersstufe von sechs bis zehn Jahren – getrennte Sanitärbereiche für Jungen und Mädchen mit jeweils mindestens zwei WCs und zwei Waschbecken. Für jedes Kind wird im Flurbereich ein Garderobenfach zur Verfügung stehen. Speiseraum und eine kleine Kinderküche: Einrichtungsübergreifend wird ein Speiseraum als Multifunktionsraum für Hort und Kita geplant. Bis zu 40 Kinder sollen dort gleichzeitig ein warmes Mittag zu sich nehmen können. Die Kinder werden selbstständig die Tische decken und dekorieren, abwaschen und auch einfache Speisen zubereiten können. Aus diesem Grund wird eine kleine Kinderküche eingeplant. Der Speiseraum ist mit dem benachbarten Gruppenraum zusammenschaltbar und hat darüber hinaus einen direkten Zugang zur vorliegenden Terrasse mit Sitzgelegenheiten und Hochbeeten. Im Neubau werden Akustikdecken für eine optimale Raumakustik und als Lärmminderungsmaßnahmen für Kinder und Erzieher installiert. Zur Gewährleistung komfortabler Innenraumtemperaturen, besonders im Sommer, werden alle Fenster an den Süd- und Westseiten, also in Speise- und Gruppenräumen, mit einem außenliegenden Sonnenschutz ausgestattet. Auftrag für den Rohbau geht nach Wittstock: Während ihrer jüngsten Sitzung haben die Gemeindevertreter des Löwenberger Landes beschlossen, den Zuschlag für das Los 2 – Bauhauptgewerk/Erweiterter Rohbau – an die R+W Schiewe Bau GmbH aus Wittstock, zu erteilen. Obwohl das wirtschaftlichste Angebot gewählt wurde, so hieß es in der Sitzung, besteht zurzeit für das Projekt noch eine Unterdeckung von etwa 97 000 Euro. Dieses Defizit muss von der Gemeinde noch ausgeglichen werden. Notfalls dadurch, dass andere Investitionen zeitlich verschoben werden. Ein Fördermittelantrag der Gemeinde für das Vorhaben befindet sich gegenwärtig in der baurechtlichen Prüfung. Von Bert Wittke

Grüneberg - Die „Pusteblume“ blüht auf