MAZ-Serie Überflieger Matthias Bonk aus Löwenberg

Selbstständiger Veranstaltungstechniker, DJ, Familienvater, Feuerwehrmann: Langeweile kommt bei dem Löwenberger Matthias Bonk (37) wohl eher selten auf. Seit 2004 ist er mit seiner eigenen Firma selbstständig, auch wenn sein Weg bis dahin ein gänzlich anderer war, wie er selbst sagt. „Ich habe erst eine Lehre zum Tischler gemacht“, erzählt der gebürtige Germendorfer. Danach zog es ihn als Barkeeper in die Hennigsdorfer Gastronomieszene. „Die Selbstständigkeit war schon damals mein großer Wunsch“, erinnert er sich zurück. Aber Hand und Fuß sollte alles haben. „Ich habe lange überlegt, was ich machen will“, erzählt der 37-Jährige weiter. Als DJ war er schon zum damaligen Zeitpunkt auf kleineren Veranstaltungen und privaten Feiern unterwegs. „Aber nur Musik, das war mir einfach zu wenig“, erläutert er. Also wuchs die Idee des Veranstaltungsservice, die er am 1. Dezember 2004 dann realisierte. Heute ist der Löwenberger fest mit beiden Beinen im Geschäft. Neben der Vermietung von Hüpfburgen, Zelten, Licht- und Tontechnik und allem, was man für eine gelungene Feier benötigt, ist er natürlich auch weiterhin als DJ und Moderator auf den Bühnen der Region unterwegs. „Außerhalb der Corona-Pandemie läuft das auch sehr gut“, freut er sich. Auch seine selbst organisierten Veranstaltungen wie die Frauentagsparty und die 80er/90er-Party im Löwenberger Bürgerhaus werden sehr gut angenommen. Großen Anteil daran hat auch seine Frau Dajana Bonk. „Sie ist ein fester Bestandteil der Firma, kümmert sich vor allem um die Organisation und die Buchhaltung. Der Fels in der Brandung sei sie für ihn, schwärmt er. Corona macht das Überleben schwer: Auch zwei Angestellte hatte Matthias Bonk zwischenzeitlich zur Unterstützung eingestellt. „Durch die Corona-Pandemie war ich aber dazu gezwungen, den Beiden zu kündigen“, bedauert er. Aber auch sie werden wieder „,mit im Boot sein“, wenn die Veranstaltungen wieder starten. Die laufenden Kosten hat der Veranstaltungstechniker natürlich trotzdem – „dafür aber aktuell so gut wie keine Einnahmen“. Doch der Löwenberger blickt auch nach vorn. „Wir machen trotzdem weiterhin Werbung, es gibt ja auch eine Zeit nach Corona“, zeigt er sich optimistisch. Mittlerweile ist Matthias Bonk eine feste Größe, betreut Veranstaltungen in ganz Brandenburg und darüber hinaus. „Die weiteste Reise führte mich zu einer Hochzeit nach Bayern, an die österreichische Grenze“, erinnert er sich. Seine erste Großveranstaltung erlebte er 2005 auf dem Hohen Neuendorfer Bürger- und Herbstfest. „Dort habe ich die Moderation auf der Hauptbühne übernommen“, denkt er zurück. Und der Abend sollte für ihn noch besser werden: „Am Ende stand ich mit der Band ’City’ auf der Bühne.“ Im November 2019 folgte seine bisher größte Veranstaltung. Im Rahmen der Proteste der Landwirte kümmerte er sich darum, dass die etwa 40 000 Teilnehmer das gesprochene Wort auf der Bühne überall hören konnten. „Das war schon irre“, resümiert er. Feuerwehrmann mit Leib und Seele: Den Beruf und das Ehrenamt mit der Familie unter einen Hut zu bringen sei nicht immer ganz leicht, gibt der Vater einer zweijährigen Tochter unumwunden zu. Aber Frau Dajana hält ihm auch in diesem Lebensbereich den Rücken frei. „Die Familie ist einfach wichtig, und ich denke, dass ich es schon schaffe, noch genügend Zeit mit ihnen zu verbringen.“ Wenn jedoch der Funkmeldeempfänger schrillt, macht sich Matthias Bonk in seiner Freizeit in Windeseile auf zum Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Löwenberg, ist er doch Feuerwehrmann mit Leib und Seele. Sein Weg in die Feuerwehr begann schon 1996, damals noch in Germendorf. Seit seinem Umzug 2014 ist er nun den Löwenberger Einsatzkräften zugehörig, auch wenn die Ausbildungen viel Zeit in Anspruch nehmen. Bis zum Zugführer ist Bonk mittlerweile ausgebildet. „Allein an der Landesfeuerwehrschule in Eisenhüttenstadt habe ich acht Lehrgänge absolviert“, erklärt er, darunter auch Ausbildungen zum Atemschutzgerätewart oder zum Umgang mit gefährlichen Stoffen und Gütern. Wie oft er dieses Wissen anwenden muss, ist ihm allerdings nicht wichtig. „Jeder Tag, an dem wir nicht ausrücken müssen, ist ein guter Tag.“ Viel wichtiger sei, dass alle von jedem Einsatz gesund und munter wieder zu ihren Familien zurück- kehren. Von Stefanie Fechner

MAZ-Serie Überflieger - Veranstaltungstechniker, DJ, Feuerwehrmann: Dieser Mann kennt keinen Stillstand