Streuobstwiese in Grüneberg: Schon mehr als 100 Baumpaten gefunden

„Es war nicht alles schlecht“, sagt Johann Brüning, wenn er an das Jahr 2020 denkt und daran, was es Hof Grünberg gebracht hat. Natürlich hat Corona den Reitbetrieb stark eingeschränkt und die Ferienwohnungen bleiben verwaist (MAZ berichtete). Aber die hofeigene Streuobstwiese mit ihren Obstbäumen, die im Liebenberger Bruch angelegt wurde, hat sich das Grünen, Blühen und Wachsen deshalb nicht verbieten lassen. „Und deshalb, so Johann Brüning, war 2020 auch ein gutes Jahr.“ Zumindest für das Projekt „Stark wie ein Baum“. 41 Baumpatenschaften im vergangenen Jahr: So konnten insgesamt 41 neue Baumpatenschaften abgeschlossen werden. Das heißt, dass letztes Jahr im Schnitt alle neun Tage ein neuer Baumpate gefunden wurde. Und das trotz Lockdowns und den vielen Einschränkungen, die es gab und leider immer noch gibt. Unter den neuen Baumpaten ist zum Beispiel auch eine Geschwistergruppe des Kinderhospiz- und Familienbesuchsdienstes der Berliner Caritas. Sie war im September vergangenen Jahres zu Gast auf Hof Grünberg und sehr glücklich, den Baum mit der Nummer 111 als Baumpaten ad-optieren zu können. Ein Apfelbaum der alten und leckeren Sorte „Jacob Lebel“. Seit es das Gemeinschaftsprojekt des Caritas-Kinderhospizdienstes und der Stiftung Hof Grüneberg gibt, also seit Oktober 2019, konnten für etwas mehr als 100 der insgesamt 531 Obstbäume auf der Streuobstwiese Baumpatenschaften vergeben werden. Demzufolge sind genau 10 081,75 Euro an Spendengeldern im vergangenen Jahr in das Projekt „Stark wie ein Baum“ geflossen. Die Hälfte, also 5041 Euro ging direkt an den Kinderhospiz- und Familienbesuchsdienst der Caritas. Die andere Hälfte geht an die von Johann Brüning anlässlich seines 50. Geburtstages am 8. Juli 2011 gegründete Stiftung Hof Grüneberg, die davon mit 3362 Euro schwer kranke Kinder oder behinderte Menschen und ihre Familien unterstützte. 1680 Euro sind ein Zuschuss für die Pflege der Obstbäume. „Wir haben im vergangenen Jahr 924 Arbeitsstunden auf der Streuobstwiese abgerissen“, berichtet Johann Brüning. Die Wiese müsse gemulcht werden, die Baumscheiben sind sauber zu halten und natürlich bräuchten die jungen Bäume auch Wasser. 90 Stunden sei die Bewässerungsanlage im vergangenen Jahr gelaufen und habe dabei 286 740 Liter Wasser verteilt. Gegenwärtig, so erzählt Johann Brüning, erhalten die Obstbäume ihren ersten Schnitt. Dazu habe man extra einen zweitägigen Kurs bei dem Baumberater und Experten Reiner Merker aus Bergsdorf besucht. Immerhin, von den 531 Bäumen haben inzwischen bereits knapp 500 einen Schnitt verpasst bekommen. Super fleißig sei dabei auch Nora Ludwig gewesen. Die 20-Jährige absolviert gerade ein Freiwilliges Ökologisches Jahr auf Hof Grünberg. „Sie ist ein tolle Verstärkung für uns“, freut sich Johann Brüning. „Und das nicht nur beim Obstbaumschnitt.“ Es sei noch so einiges an Vorhaben auf der Streuobstwiese geplant, kündigt Johan Brüning an. So sollen dort zum Beispiel für die Baumpaten Sitzplätze und eine Bio-Toilette gebaut werden. Außerdem entstehe ein Beschilderungssystem. Auf Tafeln aus Robinienholz, die auf einem Eisenstab neben dem Baum stehen, können sich die Paten zum Beispiel mit ihrem Namen verewigen. Oder sie können darauf vermerken, wem sie mit dem Baum gedenken wollen. Auch das Anbringen von Fotos sei möglich. Wer Baumpate werden möchte, kann sich melden: Wer auch Baumpate werden und damit etwas Gutes tun möchte, und wer gleichzeitig ein wichtiges Naturschutzprojekt unterstützen möchte, kann sich gerne jederzeit auf Hof Grüneberg melden. Weitere Informationen unter www.stark-wie-ein-baum.de oder Telefon: 0152/33828490 beziehungsweise www.hof-grueneberg.de. Baumpaten sind eingeladen, die Früchte Ihres Patenbaums zu ernten. Oder sie widmen ihrem Baum einem kranken Kind, einer betroffenen Familie oder einem lieben Menschen, der ihnen nahe steht. Und natürlich kann man auch eine Baum-Patenschaft verschenken! Bei den Obstbäumen handelt es sich ausschließlich um alte Hochstamm-Sorten – vor allem Apfelbäume, aber zum Beispiel auch Birnen-, Quitten- und Pflaumenbäume. Von Bert Wittke