Das neue Gemeindehaus neben der evangelischen Kirche Zühlsdorf in der Dorfstraße ist gerade fertig geworden. Da kommt zum richtigen Zeitpunkt Pfarrer Lucas Ludewig. Sein Vorgänger, Albrecht Preisler, wechselte bereits im Januar auf eine Superintendenten-Stelle in Niedersachsen. Damit stockten auch die inhaltlichen Planungen für die Arbeit im Gemeindehaus.
„Wir fangen zusammen mit der Gemeinde an zu besprechen, was dort stattfinden wird“, sagt der neue Pfarrer. Die 2000 Einwohner des Ortsteils von Mühlenbeck – nur zehn Prozent von ihnen gehören der evangelischen Kirche an – haben außer dem nahen Mehrzweckraum wenige Begegnungsstätten.
Ludewig sieht sich nicht nur für seine Kirchengemeinde zuständig
Ehe er seine eigenen Vorstellungen mit einfließen lassen möchte, interessiere den Pfarrer: „Was brauchen die Menschen – und zwar unabhängig zu ihrer Zugehörigkeit zur Kirche?“ Dabei ginge es ihm nicht darum, zu missionieren. „Suchet der Stadt bestes“, zitiert er den biblischen Brief Jeremias an die aus Jerusalem nach Babel Weggeführten, „wir gucken, wie wir als Kirchengemeinde der Gesamtgemeinde helfen können.“
Überhaupt findet der neue Pfarrer, dass seine Gemeinde mit ihrem Christenanteil gut dastehe und sich sogar vergrößere, weil mit dem steten Zuzug auch seine Kirche etwa zehn Prozent weitere neue Mitglieder bekomme: „Wir sind eine wachsende Gemeinde.“ Doch nicht nur das habe den 34-Jährigen Berlin-Pankower zur Bewerbung auf die Stelle gereizt.
„Die Gemeinde hat eine schöne Willkommenskultur sowohl in der Kirche, in der Region und gegenüber Menschen aus anderen Ländern.“ Daher wolle er auch für alle dasein: „Die Religionszugehörigkeit spielt keine Rolle, wenn daraus ein Miteinander entsteht.“
Lucas Ludewig zog mit seiner Ehefrau und zwei Kindern ins Pfarrhaus Basdorf. Wandlitz und Basdorf bilden den größten Teil seines Pfarrsprengels, wo er im wöchentlichen Wechsel predigt. In der Kirche Zühlsdorf hält er einmal monatlich Gottesdienst. Zum Erntedank am 6. Oktober kamen etwa 30 Gläubige.
Von Matthias Busse