Das erste Jahr im Dorfkrug am Remontehof: Künzers danken den Bärenklauern

Wer – noch vor der Coronakrise – regelmäßig am Abend am Bärenklauer Dorfkrug vorbeigefahren ist, wird immer viele Leute gesehen haben. Die Gaststätte war und ist gut besucht. Seit einem Jahr wird das Lokal am Remontehof von Joanna und Gregor Künzer geführt. „Wir sind wirklich sehr gut aufgenommen worden“, erzählt die Gastwirtin. „Wir hatten ein wirklich sehr gutes Jahr, und es ist besser gelaufen, als wir dachten.“ Es ist einiges investiert worden, so haben sie beispielsweise den Tresen renoviert. Und dann kam die Coronakrise, auch die Künzers mussten ihr Lokal für den Publikumsverkehr schließen. Anfangs war nicht klar, ob sie trotzdem weitermachen und wenigstens Essen-to-go anbieten sollen. „Wir haben in der schwierigen Zeit gesessen und überlegt: Machen wir zu? Kämpfen wir? Am Ende haben wir gesagt: Wir kämpfen.“ Es wurden Flyer hergestellt, diese sind von den Seniorinnen des Dorfes und von der Ortsvorsteherin verteilt worden. „Auch im Social Media haben wir viel gemacht“, erzählt Joanna Künzer. „Und auch da haben wir nicht damit gerechnet, dass so viele Bärenklauer uns unterstützen würden.“ Dadurch sei noch klarer geworden, dass sie im Ort bleiben wollen. Viele Stammkunden seien wenigstens einmal in der Woche gekommen, um etwas zum Essen zu holen. „Viele haben gesagt, wir wollen, dass ihr bleibt. Wir haben gemerkt: Auch in schwierigen Zeiten sind wir hier sehr gut aufgehoben.“ Dafür möchten sich Künzers ausdrücklich bei den Bärenklauern bedanken. Dabei sei es gar nicht immer einfach gewesen, Ware zu bekommen. „Wir haben nicht immer alles bekommen“, erzählt Joanna Künzer. Woche für Woche habe es von den verschiedenen Lieferanten geheißen, dass die Nachfrage zu gering sei und es deshalb Probleme gebe. „Wir haben dann angefangen, mit dem Spargelhof Kremmen zusammenzuarbeiten.“ Sie wird im Dorfkrug momentan auch die Spargelzeit zelebriert. „Auch mit verschiedenen Fleischern arbeiten wir zusammen.“ Seit der Lockerung der Corona-Maßnahmen gelten auch im Dorfkrug besondere Regeln: 1,5 Meter Abstand, Tische werden desinfiziert. Für die Besucher wird empfohlen, beim Betreten des Lokals eine Maske zu tragen, ein Muss ist es aber nicht. Geöffnet ist dienstags bis freitags ab 15 Uhr, am Wochenende ab 12 Uhr. Die meisten Gäste würden momentan aber sowieso lieber draußen sitzen – entweder auf der Terrasse zur Straße raus oder hinten im Garten am Remontehof. Dort entsteht auch gerade ein neuer Wintergarten. „Der war schon in Planung, als wir den Dorfkrug übernommen haben“, erzählt Joanna Künzer. Die Betonplatte ist inzwischen schon zu sehen, in den kommenden zwei Wochen könnten die Arbeiten dort weitergehen. Unter Normalumständen können dort 40 Leute Platz nehmen. Am beliebtesten im Bärenklauer Dorfkrug ist übrigens das Schnitzel. Die Quote liege bei 80 Prozent. „Aber auch Leber oder Rouladen werden gut angenommen.“ Deshalb haben sich Künzers Gedanken gemacht, auch angesichts der Tatsache, dass „Reckin’s Eiche“ in Klein-Ziethen Ende August schließt. „Vielleicht werden wir dann mehr Schnitzelangebote haben.“ Das sei aber erst mal eine Überlegung. Einmal im Monat soll es aber auch einen schlesischen Abend mit einem speziellen Menü geben, ebenso hin und wieder eine Feldküche. Wenn wieder erlaubt, finden zudem 80er- und 90er-Partys statt, ein Oktoberfest und die Silvesterparty. „Wir haben viele Ideen, wir müssen mal sehen, wie sich alles weiterhin entwickelt.“ Im Februar haben sich die Künzers erstmals einen Urlaub gegönnt. Ob in diesem Jahr ein weiterer drin ist, steht noch nicht fest. „Klar ist auch, dass die Leute jetzt sparen müssen, und das merken wir auch“, sagt Joanna Künzer. Die Gastwirte liefern weiterhin aus, auch wenn der Laden selbst wieder läuft. Kontakt zum Dorfkrug: 03304/2 54 78 88. Von Robert Tiesler

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