Matthias Schweighöfer spielt ohne Gage im Film eines 14-jährigen Brandenburgers mit.

Und plötzlich hatte er Matthias Schweighöfer am Telefon. „Ich war total überrascht“, sagt der 14-jährige Maaris Wermann. Völlig aus heiterem Himmel kam dieser Anruf aber nicht. Maaris Wermann ist der Sohn von Monta und Jochen Wermann, die in Schwante den Musik- und Theaterverein Oberkrämer leiten. Zum Verein gehören auch Filmkurse, es sind schon viele Filme in diesem Rahmen entstanden. Und auch Maaris hat sich zum Ziel gesetzt, Filme zu machen – vor und hinter der Kamera. So spielte er bereits eine Rolle in der ZDF-Krimireihe „Ein starkes Team“ mit. „Da hatte ich zehn Drehtage“, erzählte er am Mittwoch. Wermann hat auch selbst schon Schauspielerfahrung: Jetzt möchte er sein erstes größeres eigenes Filmprojekt umsetzen. Arbeitstitel: „Die Kabelgeschichte“. „In dem Film geht es um einen Jungen, der einem anderen ein Kabel vom iPad geklaut hat. Dadurch ist die Freundschaft gefährdet.“ In diesem Film gibt es auch eine Erwachsenenrolle. „Ursprünglich wollten wir das wie immer als Vereinsprojekt mit mir in der Paparolle verfilmen“, erzählt Jochen Wermann. „Aber Maaris’ Ansprüche sind unterdessen gestiegen, und er wollte gerne einen professionellen Darsteller für die ziemlich zentrale Vaterrolle gewinnen. Ich schlug ihm vor, Ben Becker anzusprechen, den ich aus meiner Schaubühnenzeit kenne.“ Den aber kannte Maaris nicht, und passend fand er ihn auch nicht. „Mir fiel Matthias Schweighöfer ein, den fand ich besser geeignet.“ Zunächst hatte er es über dessen Agentur probiert – ohne Erfolg. Also schrieb er Schweighöfer eine E-Mail. Lesen Sie auch: “Ich scheiß‚ auf deren Meinung!”: Matthias Schweighöfer singt über Kritiker Maaris Wermann war gerade dabei, im Homeschooling eine Englisch-Aufgabe abzuarbeiten, als sein Smartphone klingelte. „Da rief jemand an, dessen Nummer ich nicht abgespeichert hatte. Ich dachte auch erst, ein Freund erlaubt sich einen Scherz.“ Stattdessen sagt ihm Matthias Schweighöfer am Telefon, dass er dabei sein wolle – ohne Gage. „Er findet das Projekt toll. Wir haben uns dann noch über das Homeshooling unterhalten“, erzählt der 14-Jährige, der die 8. Klasse des Oranienburger Louise-Henriette-Gymnasiums besucht. Plötzlich rief Schweighöfer auf dem Handy an: Wann der Dreh stattfinden könne, stehe noch nicht fest und sei auch davon abhängig, wann Schweighöfer Zeit hat. „Es ist ja ziemlich ausgebucht und hat viele Drehtermine.“ Einen Tag, maximal zwei, werde der Dreh mit ihm dauern, vermutet Maaris Wermann. Allerdings muss für dieses Projekt noch Geld gesammelt werden. „Wir müssen uns für den Film eine neue, bessere Kamera anschaffen“, sagt der junge Schwantener. „Wir brauchen eine gute Bildqualität.“ Dafür und für die Arbeit an der Tonmischung werden etwa 4200 Euro benötigt. Ziel ist es dann, den fertigen Film für Festivals einzureichen, vielleicht läuft er später auf Netflix. Infos zum Crowdfunding: www.musikundtheaterverein.de Von Robert Tiesler