157 neue Polizistinnen und Polizisten für Brandenburg

„Ich begrüße Sie, ich hätte fast gesagt zur verrücktesten Veranstaltung, die wir je mit Absolventinnen und Absolventen der Hochschule durchgeführt haben“, richtete Rainer Grieger, Präsident der Hochschule des Landes Brandenburg, am Mittwochmittag das Wort an die Gäste und 157 Absolventen und spielte damit auf die Rahmenbedingungen des Festaktes an. Die Männer und Frauen haben ihre Ausbildung, beziehungsweise ihr Studium an der Hochschule der Polizei in Oranienburg erfolgreich beendet und werden ihren Dienst zukünftig bei der Bereitschaftspolizei, in den Polizeidirektionen des Landes und beim Landeskriminalamt versehen. In Anwesenheit von Innenminister Michael Stübgen erhielten die neuen Polizeibeamten am Mittwoch ihre Zeugnisse und Ernennungsurkunden. Abwechslungsreich und viele Möglichkeiten: Unter den Absolventen wartete auch Alexandra Klemmstein (24) aus Potsdam auf ihre Ernennung zur Polizeikommissarin. Sie hat ihr Bachelor-Studium im Herbst 2017 begonnen. „Ich wollte einen Job, der abwechslungsreich ist, in dem man sich aufeinander verlassen kann und im Team arbeitet“, begründet sie ihre Berufswahl. Ein Bürojob sei für sie nicht in Frage gekommen. „Es ist ein Beruf, in dem ich nicht weiß was als Nächstes kommt, hier kann ich bei jedem Einsatz über mich hinaus wachsen“, beschreibt die 24-Jährige den Reiz, den der Beruf als Polizistin auf sie ausübt. Außerdem böte der Job viele Möglichkeiten. Durch ihr Studium hat sich Alexandra Klemmstein sowohl einen Weg zur Schutzpolizei als auch zur Kriminalpolizei eröffnet. „Ich muss mich nicht festlegen und kann auch in andere Bereiche wechseln“, erklärt sie. Ihre Familie hätte anfangs durchaus Bedenken bei ihrer Berufswahl gehabt, blickt die neu ernannte Polizeikommissarin zurück. „Aber ich bin in den letzten Jahren voll in meinem Beruf aufgegangen, und wenn ich glücklich bin, dann ist es meine Familie auch.“ Vor der Zeugnisübergabe sei sie sehr aufgeregt gewesen, gibt sie unumwunden zu. „Das ist der Tag, auf den wir drei Jahre lang hingearbeitet haben, schade ist allerdings, dass unsere Familien aufgrund der Coronapandemie nicht dabei sein können. Aber natürlich ist das richtig so“, zeigt die 24-jährige Potsdamerin Verständnis. Corona stellt auch die Polizei vor Herausforderungen: Ihren Dienst wird sie am 5. Oktober in der Polizeiinspektion Potsdam antreten. „Ich freue mich darauf, die erworbenen fachlichen und sozialen Kompetenzen draußen einzusetzen“, erzählt sie mit Begeisterung. Die Oranienburger Zeit wird sie trotzdem vermissen. „Aber ich freue mich auf die neue Herausforderung.“ Auch Minister Stübgen sprach den Absolventen seine Glückwünsche und seine Anerkennung aus, gerade auch im Eindruck des letzten Halbjahres. „Neue Situationen erfordern neue Maßnahmen“, so der Innenminister. „Das Jahr 2020 wird wohl in den Geschichtsbüchern besondere Beachtung finden und hat nicht zuletzt unsere Polizei vor besondere Herausforderungen gestellt.“ In der dreijährigen Ausbildung habe man den Absolventen das nötige Rüstzeug mitgegeben, so Stübgen, bevor er auch auf den aktuellen Diskurs rund um die Polizeiangelegenheiten einging. „Ihr Beruf ist eben nicht nur Beruf, sondern auch Berufung“, schloss der Minister seine Rede. „Kommen Sie bitte stets gesund aus ihren Einsätzen zurück.“ Die 42 neuen Polizeiobermeisterinnen und Polizeiobermeister treten ihren Dienst in den Polizeidirektionen Nord (4), Süd (16), Ost (2) und West (10) sowie in der Direktion Besondere Dienste (10) an. 115 Anwärterinnen und Anwärter wurden nach dem Abschluss ihres Bachelorstudienganges zur neuen Polizeikommissarinnen und -kommissaren des gehobenen Dienstes ernannt. Sie arbeiten zukünftig in der Direktion Besondere Dienste (12), beim Landeskriminalamt (6) und in den Polizeidirektionen Nord (19), Süd (29), Ost (16) und West (33). Von Stefanie Fechner