Feuerwehr: Aus Friedrichsthal und Malz soll „Wache Nord“ werden

Es soll nach langen Jahren der Planung nun endlich so weit sein: Die Ortsfeuerwehren aus Friedrichsthal und Malz wollen zu einer gemeinschaftlichen Wache fusionieren. „Das geschieht auf einvernehmlicher und freiwilliger Basis aller Beteiligten“, betont Friedrichsthals Ortsvorsteher und stellvertretender Ortswehrführer Jens Pamperin. Die Planungsphase habe schon unter dem ehemaligen Stadtbrandmeister Friedmund Duwe begonnen, blickt Pamperin zurück. Allerdings seien damalige Anträge bislang immer an dem Veto der Stadtverordnetenversammlung Oranienburg gescheitert. Gemeinsame Wache im neuen Gerätehaus: Das soll dieses Mal anders werden, alle Beteiligten seien sich einig, betont Jens Pamperin. In den Planungen für das neue Gerätehaus in Friedrichsthal – dort wird sich der gemeinsame Standort befinden – fließt die Zusammenlegung bereits ein. Auch das Geld dafür stehe bereits zur Verfügung, so der Ortsvorsteher. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2024 geplant. „Wir haben dann mit dem stellvertretenden Ortswehrführer der Malzer, Daniel Dinnebier, noch einmal das Gespräch gesucht“, erklärt er weiter. Man habe dann auch so ehrlich eingestehen müssen, dass weder Malz noch Friedrichsthal allein dauerhaft einsatzbereit seien. So steht es auch in der Sachdarstellung des gemeinsamen Antrages der Ortsbeiräte aus Friedrichsthal und Malz, der dem Feuerwehrausschuss am 17. März, dem Hauptausschuss am 22. März und der Stadtverordnetenversammlung am 14. April vorgelegt wird. „Durch eine Zusammenlegung kann die Einsatzbereitschaft in beiden Ortsteilen gewährleistet werden“, wird weiter ausgeführt. Auch das bestehende Fahrzeugkonzept soll sich grundlegend ändern. Derzeit sind beide Feuerwehren mit jeweils einem Tragkraftspritzenfahrzeug ausgestattet. „Diese sind für einen gemeinsamen Standort und die zahlreichen neuen Anforderungen nicht mehr geeignet“, so Jens Pamperin. Das neue Fahrzeugkonzept sieht ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 20) sowie ein Tanklöschfahrzeug vor. Das Einsatzgeschehen habe sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. „Durch den Anstieg des Bahnverkehrs ist der Bahnübergang in Sachsenhausen oft geschlossen“, wird die benötigte Neuanschaffung im Antrag begründet. Dadurch komme die Feuerwehr Sachsenhausen nicht mehr so schnell ins Gewerbegebiet Nord. „Das hatte zur Folge, dass wir aus Friedrichsthal bei den vergangenen Einsätzen oftmals zuerst bei Orafol waren“, berichtet Jens Pamperin. Jugendfeuerwehr bekommt eigenes Gerätehaus in Malz: „Da es momentan oberhalb der Schleuse Lehnitz kein Rettungsboot gibt, wird in der Wache Nord ein Rettungsboot benötigt. Die Stadtverwaltung sowie die Stadtwehrführung begrüßen diesen Antrag“, heißt es in dem Schriftstück weiter. „Die Wehrführung“, ergänzt Jens Pamperin, der weiter federführend am Neubau der Wache Nord beteiligt ist, „teilen wir uns unter den Ortswehrführer auf.“ Das Gerätehaus der Ortsfeuerwehr Malz bleibt erhalten und soll der Aus- und Fortbildung der Kinder- und Jugendfeuerwehr dienen. Sie soll den Namen „Jugendfeuerwehr Wache Nord“ erhalten. Des weiteren sollen dort ein Mannschaftstransportwagen und ein so genannter Jugendanhänger stationiert werden. Auch aus Malz habe es die Zustimmung des Ortsbeirates gegeben, wie der Malzer Ortsvorsteher Michael Richter bei einem gemeinsamen Treffen am Dienstagabend erklärte. Er verspüre aber, so Richter, der selbst aktiver Feuerwehrmann ist, einen „innerlichen Abschiedsschmerz“. „Allerdings finde ich es schön, dass das Gerätehaus in Malz erhalten bleibt.“ Ähnlich sehen sieht es auch das Führungsduo der Malzer, Martin Kirchmann und Daniel Dinnebier. „Der Erhalt unserer Wache hat eher ideellen Wert, im Neubau können wir unsere Wünsche mit einbringen“, fasst es Dinnebier zusammen. Eigentlich habe es nur Vorteile – nur der Weg fiele für die Malzer dann im Einsatzfall etwas weiter aus. „Außerdem werden wir im Alarmfall eh gemeinsam alarmiert“, ergänzt Michael Richter. Trotzdem sei es für den Ort wichtig, dass Veranstaltungen wie etwa das traditionelle Osterfeuer erhalten bleiben. Das neue Gerätehaus, verrät Jens Pamperin abschließend, soll am gleichen Standort erbaut werden. Dazu zieht die Feuerwehr dann auf das alte Schulgelände um. Von Stefanie Fechner