Leben mit dem Coronavirus: Felix Bugiel berichtet über seine Quarantänezeit

Die Corona-Pandemie hält die Welt weiterhin im Würgegriff, die Angst vieler Menschen vor dem Virus ist groß. Bislang sind in Deutschland 156 000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert und gelistet. Gravierende Einschränkungen bestimmen seit Wochen den Tagesablauf. Ein Leben mit dem Corona-Virus durchlebt momentan der 23-jährige Friedrichsthaler Felix Bugiel. Seit dem 9. April steht der Gesundheits- und Krankenpflegehelfer unter häuslicher Quarantäne. Zwar verlief der Krankheitsverlauf bisher bei Felix Bugiel erfreulicherweise recht glimpflich, dennoch ist es für den 23-Jährigen keine einfache Zeit. Glimpflicher Krankheitsverlauf „Ich hatte zum Glück nur Husten und einen Tag mal etwas Atembeschwerden. Aber im Großen und Ganzen war der Verlauf noch sehr human. Man hat ein mulmiges Gefühl, dass kann man auf jeden Fall so sagen und man merkt schon, dass etwas nicht in Ordnung ist mit der eigenen Gesundheit“, berichtet Bugiel, der sich ehrenamtlich als Stadtjugendwart der Oranienburger Ortsjugendfeuerwehren engagiert. Wo und wann er sich mit dem Virus angesteckt hat, kann der 23-Jährige nicht genau sagen. „Ich habe es selber auch gar nicht mitbekommen. Ich wurde routinemäßig von meinem Arbeitgeber getestet und dort stellte sich dann heraus, dass ich mit dem Coronavirus infiziert bin. Wo und wie ich mich infiziert habe, wäre nur reine Spekulation.“ Die unfreiwillig ausreichende Freizeit während der häuslichen Quarantäne nutzt Felix Bugiel zum Lesen. „Man muss schon versuchen sich sinnvoll zu beschäftigen, sonst fällt einem schnell die Decke auf den Kopf. Ich habe die Zeit auch genutzt, um viele Dinge für die Jugendfeuerwehr zu erledigen, auch wenn aktuell natürlich auch dort seit Wochen alles ruht.“ Kontakt zur Außenwelt hat der Friedrichsthaler nur über technische Geräte. „Während der Quarantänezeit bin ich allein in meinen vier Wänden. Aber natürlich telefoniere ich viel mit Freunden, meinen Eltern und meiner Freundin. Auch per Facetimetelefonie ist man weiter in Kontakt.“ Die nötigen Einkäufe erledigen Freunde und Bugiels Eltern, die dann die Sachen vor die Tür stellen. Weniger Ansprechpartner beim Gesundheitsamt wären wünschenswert Während der häuslichen Quarantäne steht Felix Bugiel im ständigen Kontakt mit dem Gesundheitsamt, hätte dahingehend aber einen Änderungsvorschlag. „Ich hatte in der Zeit sechs oder sieben verschiedene Ansprechpartner, die mich kontaktiert haben und irgendwie hat jeder etwas anderes erzählt. Da würde man sich als Betroffener wünschen, wenn es möglich wäre, dass sich ein oder zwei Personen um einen kümmern.“ Allerdings kann der Gesundheits- und Krankenpflegehelfer auch verstehen, dass die zuständigen Ämter aktuell am Limit arbeiten. Seine Berufserfahrung kommt Bugiel laut eigener Aussage während des Virusverlaufes entgegen. „Man kann die Symptome dann gut einschätzen und weiß damit umzugehen.“ Ob für den 23-Jährigen damit das Schlimmste überstanden sei, weiß auch Felix Bugiel selbst nicht. „Es ist ja noch nicht wissenschaftlich fundiert hinterlegt, ob man wirklich immun ist gegen das Virus, wenn man es einmal hatte.“ Um wieder in sein Berufsleben zurückkehren zu können, musste Bugiel Anfang der Woche zwei Abstriche machen lassen, die beide zur Überraschung des 23-Jährigen positiv waren. „Ich fühle mich eigentlich gut, muss nun aber weiterhin in Quarantäne bleiben. Die weiterhin verbindlichen Einschränkungen des täglichen Lebens nimmt Felix Bugiel auch weiterhin ernst. „Ich kann jedem nur empfehlen, diese Maßnahmen auch umzusetzen. Ich hatte sicherlich einen recht glimpflichen Krankheitsverlauf, aber ich kenne auch Menschen, bei denen es deutlich schlimmer war.“ Die seit Montag nun auch im Land Brandenburg gültige Maskenpflicht in den Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr begrüßt Felix Bugiel. Allerdings ist es für den 23-Jährigen fast noch wichtiger, diese dann auch richtig anzuwenden. Einschränkungen weiterhin befolgen „Es ist wichtig diesen Mund-Nasen-Schutz auch richtig zu tragen. Der Mund sowie die Nase müssen vollständig bedeckt sein und die Maske möglichst dicht sitzen. Sollte die Maske über einen Nasenbügel verfügen, ist dieser an die Nase entsprechend an zu modellieren. Denn der beste Schutz hilft nichts, wenn er nicht richtig verwendet wird.“ Allerdings sieht der Oranienburger Stadtjugendwart auch die „normalen“ Mittel, um sich gegen das Virus zu schützen, als sehr wichtig an. „Die Abstandsregel einzuhalten ist genauso wichtig wie gründliches Händewaschen. Das sollte nicht in Vergessenheit geraten.“ Von Knut Hagedorn

Friedrichsthal - Leben mit dem Coronavirus: So läuft die Quarantänezeit