Nachfragen zu weggeworfenen Impfdosen: Laesicke und Blettermann im Oranienburger Impfzentrum

Wenn genug Impfstoff vorhanden ist, dann könnten auch im Oranienburger Impfzentrum an der André-Pican-Straße die Öffnungszeiten ausgeweitet werden – auch auf das Wochenende. Das sagte Helena Bebert-Golmick von der Kassenärztlichen Vereinigung bei einem Pressetermin. Es gebe genug Ärztinnen und Ärzte, die dazu bereit wären, da mitzumachen. „Ein Ziel der Kassenärztlichen Vereinigung ist es auch, die Arztpraxen einzubeziehen, die kennen ihre Patienten am besten, die Anfahrtswege sind geringer.“ Am Dienstagvormittag waren Oranienburgs Bürgermeister Alexander Laesicke (parteilos) und Dirk Blettermann (SPD), der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung dort vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu schaffen. Dort wollte Dirk Blettermann auch noch mal wissen, wie es dazu kommen konnte, dass nicht gebrauchte Impfdosen weggeworfen worden sind oder ob man diese anders und für andere Menschen einsetzen könnte. „Ich darf nicht entscheiden, wer den Impfstoff bekommt“, sagte Thomas M. Lindner, der Leiter des Impfzentrums in Oranienburg. „Wir dürfen grundsätzlich nur Leute impfen, die in der Priorität sind.“ Am besagten Tag habe eine Einrichtung die Termine abgesagt. Das sei dann durchaus problematisch. Grundsätzlich würde aber jeden Tag eine Meldung abgegeben, wie viel Impfstoff vorhanden sei, daraufhin werde die Bestellung für den Folgetag angepasst. In etwa zwei Drittel der landesweiten Senioreneinrichtungen seien die Impfungen erfolgt, sagte Helena Bebert-Golmick. Bei mobilen Impfungen in den Einrichtungen liege man zudem noch im Plan, ergänzte Thomas M. Lindner. Im Idealfall würden sich die Geimpften etwa 45 Minuten lang im Impfzentrum aufhalten – wenn sie relativ pünktlich zum Termin kommen. „Es gibt aber auch Leute, die kommen früher, einige auch sehr viel früher“, so Impfzentrum-Leiter Thomas M. Lindner. Konkrete körperliche Reaktionen auf die Impfungen habe es in Oranienburg bislang noch nicht gegeben. „Aber es gab schon Leute, die besonders aufgeregt waren.“ Aber einen Ausschluss vor den Impfungen habe es vor Ort ebenfalls noch nicht gegeben. Wie lange das Impfzentrum in der Turm-Erlebniscity benötigt werde, sei bislang vollkommen unklar. Laut Turm-Geschäftsführer Kay Duberow laufe der aktuelle Vertrag bis zum 31. Juli 2021, und es gebe die Option auf Verlängerung. Dirk Blettermann appellierte an die Kassenärztliche Vereinigung, das Know-How der Kommune und ihrer Verwaltung zu nutzen, wenn es darum gehe, Briefe mit Einladungen zum Impfen zu verschicken. Von Robert Tiesler