ORanienburg: Rewe ist „TOP-Ausbildungsbetrieb“

Ein Besuch auf der Homepage von Rewe, und die Entscheidung war gefallen. Lara Frömming bewarb sich im Oranienburger Logistikzentrum des Konzerns um eine Ausbildung als Azubi für Lagerlogistik. Mit Erfolg: Seit Anfang August ist sie eine von zwölf neuen Auszubildenden am Oranienburger Standort in der Rewestraße, der 2011 eröffnet wurde. „Wichtig ist mir vor allem das Klima. Bei Problemen findet man hier immer schnell Ansprechpartner, der ein offenes Ohr hat und einem hilft. Das Geld kam bei meiner Entscheidung nur an zweiter Stelle“, erklärt die 18-jährige Bernauerin. Gemeinsam mit ihren Azubi-Kollegen saß sie am Donnerstagvormittag im Konferenzraum des Rewe-Logistikzentrums, gekommen waren unter anderem auch Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst, Landrat Ludger Weskamp, Peter Heydenbluth, Präsident der Potsdamer IHK, oder Oranienburgs Bürgermeister Alexander Laesicke. Geballte Politprominenz, passend zum Anlass: Die Rewe-Markt GmbH wurde feierlich als „TOP-Ausbildungsbetrieb“ in der Region ausgezeichnet. Aktuell werden 26 Azubis in den Berufen Fachlagerist und Fachkraft für Lagerlogistik ausgebildet. Das Unternehmen nimmt regelmäßig an der Berufsorientierungstournee junior (BOTjunior) in Oberhavel teil und lädt Schülerinnen und Schüler zum Praktikum ein. Auch Integration spielt eine Rolle: Im gerade begonnenen Ausbildungsjahr startet ein junger Mann aus Afghanistan seine Ausbildung zum Fachlageristen. Schon 80 Azubis ausgebildet: „Es ist keine Selbstverständlichkeit, überhaupt eine Ausbildung zu machen“, erklärte Torsten Prag, Logistikleiter der Region Ost. Seit 2004 würde in der Region – heute gibt es auf dem Gebiet der ehemaligen DDR vier Logistikzentren – ausgebildet. Prag sei froh, dass das Thema im Konzern so gut vorangetrieben werde. „Wir haben mal mit vier Azubis angefangen und haben mittlerweile fast 80 in der gesamten Region. Das ist ein Riesenpfund.“ Azubis müssten bei Rewe keine Nebentätigkeiten ausführen, sondern würden etwas Sinnvolles für ihren späteren Beruf lernen. In der heutigen Zeit sei Rewe aber nicht nur Ausbilder, sondern auch Erzieher. „Deshalb haben wir einen Vollzeitausbilder am Standort, um jeden Auszubildenden gut zu betreuen“, so Prag. Die Zahl der Bewerbungen sei – wie in allen Branchen – auch bei Rewe in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. „Wir suchen aber nicht nur Fachkräfte, sondern auch viele Quereinsteiger“, erklärte Torsten Prag dazu. Weit über 80 junge Leute haben in den vergangenen Jahren am Oranienburger Standort bislang ihre Ausbildung abgeschlossen, viele von den 26 Azubis vor Ort sind Kindern von Mitarbeitern, die ihrem Nachwuchs die Ausbildung empfohlen haben. Für Ausbildungsbetreuer Olaf Helmig ein Zeichen, dass die Ausbildung gut sein muss. „Wenn der junge Mensch hier bleiben will, bekommt er einen unbefristeten Vertrag mit Vollzeit“, so Helmig. Zwei Drittel der Ausbildung würden in der Praxis stattfinden, unter anderem in Lagerbereichen wie Kommission, Wareneingang, Shuttle- und Retourebereich oder dem Fuhrpark. Zudem gibt es vierwöchige Einsätze in Rewe-Märkten. Unter anderem müssen die Azubis auch Projekte wie den Bau einer Lehrwerkstatt oder das Führen des Fleischlagers auf die Beine stellen. Mit Erfolg: Bislang hätten alle Azubis im ersten Anlauf ihre Ausbildung geschafft. „Es gibt noch keinen, der durchgefallen ist.“ IHK-Präsident Peter Heydenbluth überreichte eine Urkunde und einen Scheck von 500 Euro. „Ich freue mich, dass Sie ihre jungen Leute auf dem Weg gut begleiten und ihnen einen Arbeitsplatz garantieren.“ Diskussion um Ausbildung am OSZ: Bildungsministerin Britta Ernst indes lobte die duale Ausbildung am Standort. „Das führt dazu, dass wir eine sehr niedrige Jugendarbeitslosigkeit haben.“ Die Arbeitsplatzgarantie bei Rewe sei zudem etwas Besonderes. Oberhavels Landrat Ludger Weskamp forderte – wie Rewe selbst – die Berufsausbildung für die Fachkräfte für Lagerlogistik ins Oranienburger OSZ zu verlagern, um den Azubis weite Fahrtwege zu ersparen. Wenn man Fachlageristen und Fachkräfte für Lagerlogistik eineinhalb Jahre in dieselbe Klasse schicken würde, sei das Problem fast gelöst. Von Marco Paetzel

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