Oranienburg: Die Glüxsritter laden zum 3. Fußball-Cup

Da rollte auf drei Glüxritter-Cup-Teilnehmer in der Turnhalle vom Louise-Henriette-Gymnasium in Oranienburg eine schöne Überraschung zu: Weil sie am Tag des 3. Glüxritter-Cups Geburtstag hatten, sangen die weit über 100 Teilnehmer plus Zuschauer ihnen zum Turnierstart ein Ständchen. Spieler Michael Müller vom OFC Ü35 ist nun seit dem Wochenende 38, Cup-Moderator Deion Nassar 25 und die kleine Zuschauerin Mayleen Krüger 6 Jahre alt. Eingeladen zum Cup hatten die Mitglieder vom Oranienburger Verein „Glüxritter“, der Anlaufpunkt für Kinder mit Down-Syndrom ist. Viele Unterstützer und Helfer kamen. So spielten Fußballer von diversen Vereinen, wie vom Oranienburger FC Eintracht 1901, mit und Fußballer von der Polizei. Die Cheerleader vom TSV Berlin-Wittenau 1896 heizten dem Publikum ein. Gleich zum Turnierstart zeigte Leo (19), was er im Tor so drauf hat. Er hielt fast jeden Ball der Gegnermannschaft vom FSV Borgsdorf und als nach zehn Minuten das erste Spiel zu Ende ging, gewannen die Glüxritter mit 4 zu 1. Kein Wunder: Leo hat fleißig trainiert und Torheld Manuel Neuer vom FC Bayern München ist sein Vorbild. Leos Trainer ist Torwart-Experte Marcel Krüger aus Gransee. „Leo hat das Training bei ihm gewonnen“, sagt Leos Schwester Marie-Justine Schmidt (26), die mit ihrer Mutter Leo zum Cup der Glüxritter begleit hat. Denn das Training beim Tormeister war beim Cup 2019 einer von vielen gestifteten Preisen. „Das Training hatte damals eigentlich der Torwart vom FSV Borgsdorf als bester Ballhalter gewonnen“, sagt Mareike Blume (37), Vereinsvorsitzende der Glüxritter. „Den Preis hat er Leo gestiftet.“ 2016 hatte sie mit Martin Lenarth (35) den Verein gegründet. „Wir hatten schon seit 2013 eine Krabbelgruppe für Kinder mit Down-Syndrom und wollten Betroffenen einen Anlaufpunkt bieten. Es gab ja kaum Informationen für Betroffene“, erzählt Martin Lenarth, der auch Leiter vom Eltern-Kind-Treff in Oranienburg ist, wo sich die Krabbelgruppe noch heute jeden zweiten Freitag im Monat von 15 bis 17 Uhr trifft. Da wurde auch die Idee mit dem Fußball-Cup geboren. „Fußball ist ein Spiel für echte Teamplayer, die nur gemeinsam stark sind. Und auch die Gemeinsamkeit ist für Leute mit Down-Syndrom besonders wichtig“, sagt Mareike Blume. Man freue sich über die vielen Unterstützer, wie die Stadt Oranienburg, die es ermöglicht, dass der Verein z. B. die Turnhalle am Schloss jeden 1. Sonnabend von 10 bis 12 Uhr kostenlos nutzen kann. Für die Turnhalle, in der jetzt der Cup der Glüxritter startet, muss man Miete zahlen. Diesbezüglich würden sich die Glüxritter mehr Unterstützung vom Kreis wünschen. Von Jeannette Hix

Oranienburg - Neue Hymne beim Fußball-Cup der Glüxsritter