Oranienburg: Diese sechs halten Wacht

Gut gelaunt sitzen Michael Greese, Florian Brülke, Andreas Feske, Sascha Gellert, Frank Kolberg und David Herholz im großen Besprechungsraum. Der Tisch ist gedeckt, Kaffee ist gekocht. Die sechs hauptamtlichen Kameraden der Oranienburger Feuerwehrwache in der Julius-Leber-Straße haben Dienst am 24. Dezember und erwarten hohen Besuch in den Vormittagsstunden. Das Oranienburger Stadtoberhaupt Alexander Laesicke und Stadtverordnetenvorsteher Dirk Blettermann haben sich angekündigt – mit kleinen Präsenten im Gepäck. „Es ist natürlich nicht leicht gerade an solchen Tagen nicht im Kreise der Familie zu sein. Aber Sie sind für die Gesellschaft da und im Herzen sind wir bei Ihnen. Wir können uns immer auf Sie verlassen und dafür gebührt Ihnen großer Dank“, begann Alexander Laesicke mit warmen Worten das morgendliche Treffen. Schon traditionell besucht das Oranienburger Stadtoberhaupt zu Heiligabend die diensthabenden Kameraden der Oranienburger Feuerwehr. „Wir sind seit 6.45 Uhr in der Wache und haben 24 Stunden-Dienst“, berichtet Sascha Gellert. Für die Feuerwehrkameraden ist das Alltag und seit Jahren Gewohnheit. „Es gibt einen Dienstplan wer an den Feiertagen Dienst hat, wobei dort natürlich schon auch geschaut wird, alle Wünsche irgendwie zu berücksichtigen“, führt der 41-Jährige weiter aus. Sechs Feuerwehrkameraden müssen jedoch laut Vorschrift vor Ort sein. Für Frank Kolberg ist es ein ganz besonderer Weihnachtsdienst, denn nach knapp 40 Dienstjahren wird es sein letzter sein. „Im Sommer gehe ich dann in den Ruhestand“, so Kolberg. Über 650 Einsätze mussten die Kameraden der Oranienburger Feuerwehr im Jahr 2020 bewältigen. „Damit liegen wir im normalen Level“, erklärt Sascha Gellert. Allerdings gab es auch im Jahr 2020 einige Einsätze für die Feuerwehr, die an die Substanz gingen. „Es gab leider wieder einige schwere Verkehrsunfälle mit Todesfolge, wie zum Beispiel in Germendorf oder vor kurzem erst in Sommerswalde. Das schüttelt man nicht einfach so ab“, so Gellert. Zur Weihnachtszeit werden die Feuerwehrkräfte zumeist wegen ausgetretener Ölspuren, Küchenbränden oder Unfällen gerufen. Für Alexander Laesicke und Dirk Blettermann ist die Arbeit der gesamten Feuerwehr nicht hochgenug einzuschätzen. „Für viele ist diese Arbeit Normalität, aber das ist es nicht“, bemerkt Dirk Blettermann. Für besinnliche Stimmung an diesem 24. Dezember sorgen weihnachtliche Dekorationen, Stollen und frischgebrühter Kaffee. Auch vom Bürgermeister gab es Kaffee und Stollen. Auch das Mittagessen ist gesichert. „Unser Kollege Andreas Feske wird für uns Gänsekeule, Rotkohl, Grünkohl und Klöße zubereiten, da freuen wir uns schon alle sehr darauf. Er ist zwar kein gelernter Koch, aber schmecken tut es so als ob er einer wäre“, berichtet Sascha Gellert. Von Knut Hagedorn