Sina Güldenpfennig: Respektiert und anerkannt in einer Männerdomäne

Kameras blitzen, der rote Teppich ist ausgerollt und Prominente aus Film und Fernsehen präsentieren sich in feinster Robe der Öffentlichkeit. Mittendrin ist Sina Güldenpfennig, die 29-Jährige ist ebenfalls beruflich beim Deutschen Filmpreis unterwegs, allerdings eher hinter den Kulissen, denn als Sicherheitsbeauftragte kümmert sich die Berlinerin um einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung. Doch auch in der Sicherheitsbranche hat sich durch das Coronavirus vieles verändert, große Veranstaltungen finden nicht mehr statt. Bürgeramt statt Deutscher Filmpreis: „Wir sind als Sicherheitsbranche relativ weich gefallen bislang, muss man ehrlicherweise sagen. Es gab weiterhin genügend Einsatzmöglichkeiten für uns. Ich bin einfach nur dankbar, dass ich auch weiterhin arbeiten kann“, berichtet Sina Güldenpfennig, die seit Ausbruch der Corona-Pandemie unter anderem bei Pflanzen-Kölle in Borgsdorf, beim Landratsamt und mittlerweile im Oranienburger Bürgeramt für Recht und Ordnung sorgt. Die Sicherheitsbranche gilt seit Jahrzehnten eher als Männerdomäne, für die 29-Jährige allerdings kein Problem. „Ich habe schon das Gefühl, dass ich respektiert und anerkannt werde, ich versuche auch immer meinen Job so gut es geht zu erledigen und möchte auch keine Sonderbehandlung, nur weil ich eine Frau bin.“ Vor fünf Jahren entschied sich Sina Güldenpfennig dazu, in die Sicherheitsbranche zu wechseln, einen Schritt, den sie laut eigener Aussage „nie bereut“ hat. „Zunächst wollte ich Maskenbildnerin werden. Ich habe dann aber eine Ausbildung zur Fachkraft im Gastgewerbe gemacht und dort auch eine Weile gearbeitet“, blickt Güldenpfennig zurück. Angst kein guter Begleiter: In die Sicherheitsbranche kam die Powerfrau durch einen Freund. „Ich wurde damals sofort gut integriert. Ich liebe meinen Job, er ist sehr abwechslungsreich und jeder Tag ist anders. Ich bin einfach gerne mit Menschen zusammen.“ Angst um das eigene körperliche Wohl hat Sina Güldenpfennig nicht, was auch nicht förderlich wäre für den Beruf. „Wenn man mit einem Angstgefühl zur Arbeit gehen würde, sollte man diesen Beruf nicht ausüben. Ich bin aber auch noch nie in eine solche brenzlige Situation gekommen und hoffe auch, dass dies in Zukunft nicht passiert.“ Corona-Pandemie verändert alles: Die Corona-Pandemie hat auch ihren Lebensalltag komplett verändert, nicht nur beruflich. „Natürlich macht man sich Sorgen, vor allem um die eigene Familie und dessen Wohlbefinden. Demnach versuche ich auch immer sehr aufmerksam im Job zu sein und befolge alle gängigen Vorkehrungsmaßnahmen.“ Den Beruf in der Sicherheitsbranche möchte Sina Güldenpfennig noch lange ausüben. „Solange es mit der Familie vereinbar ist und ich auch körperlich fit bin, möchte ich in diesem Berufsfeld bleiben.“ Von Knut Hagedorn