Weihnachtsspenden Schüler

Leuchtende Kinderaugen in Momenten, in denen den kleinen Mädchen und Jungen nicht zum Lachen ist: Der Oranienburger Handball-Club hat das mehr als ein Jahrzehnt hinbekommen. In diesem Jahr wird das dem Runge-Gymnasium Oranienburg gelingen – in Kooperation mit dem OHC. Es geht um die Spielzeug-Spendenaktion für die Oberhavel-Kliniken. Bislang hatte der Handballverein der Kreisstadt beim letzten Heimspiel des Jahres seine Fans gebeten, Spielzeug für die Kinder zu spendieren, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Die Bereitschaft war jedes Mal groß. Aber der bislang begangene Weg blieb den Handballern versperrt – dieses letzte Spiel kurz vor Weihnachten gab es wegen der Aussetzung der Saison schlicht und einfach nicht. Dennoch fragte der Geschäftsführer der Oberhavel-Kliniken, Detlef Troppens, beim Ehrenpräsidenten des Vereins, Werner Siegler, nach, ob dennoch eine Spendenaktion möglich sei. Die Lösung fand sich auf dem kurzen Weg. Martin Siegler, Vizepräsident des Oranienburger HC (und Sohn des Ehrenpräsidenten), schlug vor, das F.F.-Runge-Gymnasium Oranienburg mit einzubinden. Er ist Lehrer an der Schule. „Wir haben das Ganze als Kooperationsprojekt gestartet, zwischen Verein und Schule. Viele Spielerinnen und Spieler des OHC besuchen das Gymnasium. Deshalb lag es nahe, dass wir das gemeinsam initiieren“, sagte Martin Siegler. Er selbst hat an der Schule die Werbetrommel gerührt, Lehrer unterstützten ihn dabei. Alle Schüler erhielten eine Mail mit dem Aufruf. Aushänge wurden gemacht, Mund-zu-Mund-Propaganda half ebenso. Gesammelt wurde eine Woche lang, vom 9. bis zum 16. Dezember. Das Ergebnis ist – obwohl an der Schule in der Form Neuland betreten wurde – überwältigend. Neues beziehungsweise neuwertiges Spielzeug oder Bücher fanden den Weg ins Gymnasium. „Ich habe keine Gebrauchsspuren gesehen“, sagt Martin Siegler. Die Oberhavel-Kliniken hätten ihre Hygiene-Standards, deshalb müsse auf die Neuwertigkeit der Spielzeuge geachtet werden. Die Schüler beziehungsweise Eltern hätten sich daran gehalten. Dem Oranienburger HC war es eine Herzensangelegenheit, dem Wunsch der Oberhavel-Kliniken zu entsprechen und die Aktion weiter zu unterstützen. Aus der Vergangenheit wissen die Sportler, wie sehr sie Kindern, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, eine Freude machen. In der Klinik werden in der Regel die Kinder beglückt, die sonst wenig oder gar nichts haben. Die Idee zu der Aktion hatte der OHC vor Jahren aus Kanada importiert. Dort rief ein Eishockeyverein ebenfalls dazu auf, am letzten Heimspieltag des Jahres Spielsachen zu spenden. Das lief wie am Schnürchen. So wurde das Projekt auf den OHC und die Oberhavel-Kliniken projiziert – mit Erfolg. Dank des Runge-Gymnasiums und seiner Schüler konnte die Tradition auch trotz der Corona-Erschwernisse fortgesetzt werden. Am vergangenen Freitag brachte Werner Siegler das gesammelte Spielzeug nach Hennigsdorf und übergab es der Leiterin der Pädiatrie der Oberhavel-Kliniken. Von Stefan Blumberg