Weihnachtsüberraschung in Wensickendorf: Gnadenhof erhält großzügige Spende

Neugierig tigert eine kleine schwarz-weiße Katze über den Hof, weiter hinten schnattern Enten und Gänse aufgeregt durcheinander – ganz so als wüssten sie, welche Überraschung sich gerade auf dem Weg nach Wensickendorf befindet. Dann biegt auch schon ein Transporter um die Ecke, dahinter ein Auto mit Anhänger, noch ein Auto. Darin sitzen Wulf Hein aus Beetz, Benny Bellack aus Neuruppin und einige ihrer Mitstreiter. Kistenweise Tierfutter für den Gnadenhof: In den vergangenen Wochen haben sie eine Spendenaktion ins Leben gerufen, zugunsten des Gnadenhofs und Wildtierrettung e.V. in Wensickendorf. „Das haben wir jetzt im fünften Jahr in Folge gemacht, zum zweiten Mal bekommt der Gnadenhof die Spenden“, erzählt Wulf Hein. Dass die Spendenbereitschaft in diesem Jahr in den Landkreisen Oberhavel und Ostprignitz-Ruppin so groß ausfällt, damit haben Wulf Hein und Benny Bellack nicht gerechnet. Lesen Sie auch Zerstörte eine Schlagfalle diesem Fuchs die Schnauze? Umso erfreuter sind sie, dass sie am Sonnabend säcke- und kistenweise Futter an den Gnadenhof übergeben können. Tierretter Steven Giese traute seinen Augen kaum, als sich die Türen der Autos öffneten. Gute zwanzig Minuten dauerte es, bis die Spender alles ausgeladen hatten – das Ergebnis ist als riesiger Berg vor dem Auto der Tierretter zu bestaunen. „Seid ihr noch nicht fertig mit ausladen?“, ruft Wulf Hein lachend. „Das ist überwältigend viel, es hilft uns ein riesiges Stück weiter“, zeigt sich Steven Giese beeindruckt. Katzen- und Hundefutter, Körbe und Kratzbäume, Kräuter für die Kaninchen – für jedes der derzeit etwa 150 Tiere ist etwas dabei. Die Großspende kommt dem Verein sehr gelegen, hat man doch allein in diesem Jahr bereits 7000 Einsätze auf der Uhr. „Und das Jahr hat auch noch zwei Wochen“, blickt Steven Giese voraus. Über Weihnachten wollen auch die Ehrenamtlichen einmal die Beine hochlegen und alles etwas ruhiger angehen lassen, „aber in Bereitschaft sind wir ja trotzdem.“ Lesen Sie auch das sagt die Wildtierrettung Wensickendorf „Mission Weihnachten“ ist ein voller Erfolg: Bei einer kleinen Führung über das Gelände des Gnadenhofes erzählt der 29-jährige Wulf Hein, der in Sommerfeld die Kita „Villa Kunterbunt“ leitet, wie es zu der Spendenaktion kam. „Wir haben mit den Kindern über Weihnachtswünsche gesprochen, und oftmals wünschten sich die Kinder Katzen oder Hunde“, erklärt er. Da habe man einfach aufzeigen wollen, dass ein Tier auch Arbeit und Verantwortung bedeutet und wie die Arbeit in einem Tierheim aussieht. Und die „Mission Weihnachten“, wie die Spender ihre Aktion nennen, war ein voller Erfolg: Die Tiere können nun schon etwas verfrüht Weihnachten feiern. Der Weihnachtsmann hätte sicher auch gar nicht alles auf einmal auf seinen Schlitten bekommen. Von Stefanie Fechner