Zu teuer: Erst mal kein Radweg zwischen Germendorf und Sommerswalde

Einen Radweg zwischen Sommerswalde und Germendorf wird es wohl auf absehbare Zeit nicht geben. Das teilte Oberkrämers Bürgermeister Peter Leys (BfO) am Donnerstagabend in der Sitzung der Gemeindevertreter in Marwitz mit. „Wir wollten den Radweg gemeinsam mit Oranienburg bauen“, so Peter Leys. „Wir wollten dafür eine Förderung beantragen.“ Die Rede war von einer Strecke nicht entlang der Landesstraße 170, sondern durch den Wald von Sommerswalde bis nach Germendorf. Dort gibt es schon jetzt eine Schneise, die aber stellenweise kaum zu befahren ist. Am 10. Juni sei eine Machbarkeitsstudie vorgestellt worden. Zwei Varianten seien dort erörtert worden. „Die günstigste hätte 1,7 Millionen Euro gekostet“, so Peter Leys. Das Problem: Es gebe derzeit einen Förderstopp für Leader-Mittel, also für Projekte im ländlichen Raum. Beide Kommunen, also Oberkrämer und Oranienburg, müssten die Kosten komplett übernehmen. „Da derzeit aufgrund der Coronakrise nicht absehbar ist, wie sich die Finanzen entwickeln, wäre die Maßnahme aus heutiger Sicht illusorisch und nicht durchführbar.“ Gleichzeitig äußerte sich Peter Leys verwundert über die Kostenkalkulation. Bei vergleichbaren Maßnahmen in Oberkrämer hätten die Kosten deutlich geringer gelegen. Dafür könnte noch in diesem Jahr der Bau des Radweges zwischen Vehlefanz und Eichstädt beginnen. „Ob das noch in diesem Jahr zu realisieren ist, wird man sehen. Da reden noch sehr viele Leute mit“, sagte Bürgermeister Peter Leys. Ein Problem beim Bau ist der Eichstädter Ortseingang. Er ist zu schmal, um dort einen Radweg langführen zu können. In der engen Kurve ist schon jetzt auch der Gehweg sehr schmal. Es gibt eine Idee für eine alternative Wegführung. Kurz vor Eichstädt könnte der Radweg in Richtung Sportplatz wegschwenken und dann am Bärenklauer Damm ankommen. Würde heißen: 240 Meter müsste die Gemeinde Oberkrämer selbst bauen – das könne nach jetzigem Stand etwa 66.000 Euro kosten. Den Rest entsteht innerhalb des Flurneuordnungsverfahrens. Auch der Radweg von der neuen Eisenbahnbrücke kurz vor Bötzow bis in den Ort hinein kann wohl bald beginnen. Der Landesbetrieb Straßenwesen habe am Donnerstag seine Zustimmung zum Bau gegeben, so der Bürgermeister. Dafür könnten 75 Prozent der Kosten durch Fördermittel beglichen werden. Die seien jedoch noch nicht bewilligt. Von Robert Tiesler