Die Schüler rekonstruierten in den vergangenen Monaten Namen und Lebensdaten von im Krieg gefallenen Granseern. Beinahe 200 Gedenksteine haben die Neunt- und Zehntklässler erfasst und „gelesen“. Einige der bislang anonymen Male wurden entziffert.
Die Materialmappe der Gruppe werde dabei helfen, die geplanten Bauarbeiten rund um den Obelisken im Stadtwald vorzubereiten, sagte Stege, und lobte die Schüler für ihr Engagement, das weit über den Schulalltag hinausreichte.
Das Denkmal sowie die gesamte Anlage oberhalb der Stadt den Granseern wieder ins Bewusstsein zu rufen, war ein Ziel dieses Geschichtsprojektes. Vor allem aber wollten die Schüler zeitnah an ein historisches Ereignis erinnern und selbst mehr über den ersten Weltkrieg erfahren. Und das nicht nur aus Büchern. Der Unterrichtsstoff und die Lektüre in der Bibliothek waren ihnen zu wenig, wie sie gestern erzählten. Das Thema wurde zu einer persönlichen, nicht mehr anonymen Geschichte, als sich die Neunt- und Zehntklässler um Projektleiter Olaf Hahn intensiv mit dem Schicksal von Granseer Soldaten auseinandersetzten. Dafür studierten sie im Stadtarchiv auch Sterbe- und Geburtsurkunden, Feldpost und Bilder – nicht selten begleitet von Gänsehaut. Auf einer Weltkarte haben die Schüler jene Orte mit einer Nadel markiert, an denen Granseer gefallen sind. Frankreich ist dabei ein Schwerpunkt. „Weltpolitik im Kleinen“, beschreibt Olaf Hahn das Kartenbild. „Es gab so viele Orte wie Gransee.“ In welcher Form die Vorarbeit der Gymnasiasten bei den Arbeiten am Denkmal einbezogen wird, ist noch unklar. Von einer Neu-Beschriftung der verwitterten Gedenksteine hatte auch die Denkmalbehörde zuletzt abgeraten.
Von Cindy Lüderitz